Erschienen in:
09.05.2023 | Infektionen des Uterus | Leitthema
PID („pelvic inflammatory disease“): eine diagnostische Herausforderung
verfasst von:
Anne Runkel, Aline Sparwasser, Annette Hasenburg
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 7/2023
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Zusammenfassung
Definition
PID („pelvic inflammatory disease“) beschreibt den Symptomkomplex einer Infektion der inneren weiblichen Geschlechtsorgane, in Kombination oder separat auftretend. Anatomisch betroffene Strukturen sind Uterus, Salpingen, Ovarien und, bei einer Ausbreitung auf Strukturen außerhalb des Genitaltrakts, das pelvine Peritoneum. Die klinisch entsprechenden Krankheitsbilder sind Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabszess und Pelveoperitonitis.
Ätiologie
Häufige Ursachen für eine PID sind sexuell übertragbare Infektionen mit C. (Chlamydia) trachomatis oder N. (Neisseria) gonorrhoeae. Auch andere Erreger können eine Rolle in der Entstehung einer PID spielen.
Diagnostik und Therapie
Es handelt sich vornehmlich um eine klinische Diagnose. In vielen Fällen zeigt sich eine unspezifische Symptomatik. Die Behandlung basiert auf dem raschen Beginn einer kalkulierten antibiotischen Therapie. Bei Beschwerdepersistenz unter konservativem Management kann in seltenen Fällen eine chirurgische Intervention notwendig werden. Essenziell in der Therapie der PID ist die Mitbehandlung des/der Geschlechtspartner.
Komplikationen
Bedeutende Komplikationen einer PID sind tubare Sterilität sowie in der Folge ggf. extrauterine Schwangerschaften. Aufgrund der Konsequenzen für die reproduktionsmedizinische Gesundheit der Patientin sollte die Diagnose einer PID bei passender Klinik und Anamnese nicht zu zögerlich gestellt werden.