Erschienen in:
26.07.2016 | Kolposkopie | Leitthema
HPV-Infektion in der Schwangerschaft
verfasst von:
Dr. C. Goldnau, P. Hillemanns
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Die Prävalenz von HPV(humane Papillomaviren)-Infektionen ist im reproduktiven Alter besonders hoch. Infolgedessen sind die klinischen Auswirkungen einer persistierenden HPV-Infektion auch in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, konkrete Empfehlungen für den Umgang mit klinisch sichtbaren oder subklinischen HPV-Infektionen in der Schwangerschaft zu geben. Jede schwangere Patientin mit Auffälligkeiten in der Zervixzytologie sollte kolposkopiert werden. Die Indikation zur bioptischen Abklärung unter kolposkopischer Kontrolle in graviditate wird analog zum nichtgraviden Status gestellt. Kann ein invasives Zervixkarzinom in graviditate nicht ausgeschlossen werden, ist eine histologische Sicherung mittels Exzision bzw. Schlingenkonisation z. B. in der 16.–20. SSW empfohlen. Bei präinvasiven Veränderungen kann der Schwangerschaftsverlauf in der Regel abgewartet werden. Die Therapie eines invasiven Zervixkarzinoms in der Schwangerschaft ist eine individuelle, interdisziplinäre Entscheidung. Condylomata acuminata in der Schwangerschaft stellen in der Regel keine Indikation für eine primäre Sectio dar. Eine HPV-Impfung in der Schwangerschaft wird nicht empfohlen, es sind jedoch keine schwerwiegenden Komplikationen bei versehentlicher Impfung zu erwarten.