Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Infektionen und Frühgeburt
verfasst von:
Prof. Dr. I Mylonas, K. Friese
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Trotz der Fortschritte in der Behandlung und der neonatologischen Intensivmedizin ist die Frühgeburt immer noch die wichtigste Ursache der neonatalen Morbidität und Mortalität. Die Hypothese, dass die Aszension einer unteren Genitalinfektion zur Frühgeburt führt, wurde in zahlreichen Untersuchungen bestätigt. Sexuell übertragene Infektionen, u. a. mit Trichomonas vaginalis, Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae, oder Syphilis können mit einer Frühgeburt und einer intrauterinen Infektion assoziiert sein. Auch andere genitale Erreger, z. B. Escherichia coli, wurden mit einer Chorioamnionitis und einer daraus resultierenden vorzeitigen Entbindung in Zusammenhang gebracht. Während eine bakterielle Vaginose, eine asymptomatische Bakteriurie, eine Trichomonadeninfektion und einige systemische maternalen Infektionen wichtige Risikofaktoren für eine Frühgeburt sind, scheint eine Besiedlung mit Mycoplasma hominis, Ureaplasma urealyticum oder Streptococcus agalactiae (GBS) kein prädisponierender Faktor zu sein. Auch heute ist Frühgeburtlichkeit, trotz jahrzehntelanger Forschung und zahlreicher Präventionsprogramme, immer noch ein gravierendes Problem. Die Entwicklung und Evaluierung zusätzlicher neuen Präventions- und Interventionsmaßnahmen sind für die Lösung dieses ernsten geburtshilflichen Problems unabdingbar..