Erschienen in:
01.07.2012 | Leitthema
Progesteron zur Prävention der Frühgeburt
verfasst von:
Dr. A. Nonnenmacher
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Die Anzahl der Frühgeburten in Deutschland ist seit Jahren gleichbleibend. Insbesondere für die Problematik der spontanen Frühgeburt gibt es derzeit keine zufrieden stellende Lösung. In den letzten Jahren wurde der Fokus auf Progesteron zur Prävention der Frühgeburt gelegt. Zwei Medikamente stehen zur Prävention der Frühgeburt mit Progesteron zur Verfügung: 17-α-Hydroxyprogesteron (Makena®) und Progesteron in verschiedenen Darreichungsformen. 17-α-Hydroxyprogesteron wird bei Schwangeren mit einer Frühgeburt in der Anamnese eingesetzt und scheint einen protektiven Effekt für die Schwangerschaft zu haben. Die vaginale Gabe von Progesteron kann bei Schwangeren mit Frühgeburt in der Anamnese und/oder bei Schwangeren mit einer Zervixverkürzung eingesetzt werden. Bei Mehrlingsschwangerschaften scheint Progesteron, aus nicht ganz geklärten Gründen, nicht wirksam zu sein. Auch bei anderen geburtsmedizinischen Problemen, wie vorzeitigem Blasensprung, Cerclage oder positivem Fibronektintest, ist Progesteron nicht effektiv. Die vorliegenden Daten zeigen, dass Progesteron bei entsprechender Indikation zur Prävention der Frühgeburt eingesetzt werden kann. Ob Progesteron in den nächsten Jahren die Rate an spontanen Frühgeburten reduzieren kann bleibt abzuwarten.