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2022 | Buch

Infektionskrankheiten in der Pädiatrie – 50 Fallstudien

herausgegeben von: Cihan Papan, Johannes Hübner

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Von Patientengeschichten lernen: Dieses Buch präsentiert spannende Kasuistiken aus der pädiatrischen Infektiologie, wie sie sich in jeder Kinder- und Jugendarztpraxis oder in der Notfallambulanz einer Kinderklinik ereignen könnten. Die Breite an Symptomen und resultierenden Diagnosen macht das Fallbuch besonders abwechslungsreich. Das klare Aufbauschema ermöglicht, sich die Fälle zu erarbeiten, beginnend mit dem führenden Symptom. Anamnese, Untersuchungsbefund, Laborwerte und Bildgebung umreißen das klinische Bild. Fragen zum Mitdenken fordern zu differenzialdiagnostischen Überlegungen heraus. Zum Schluss verraten die Autorinnen und Autoren die Diagnose und ziehen ein Fazit, in dem das Krankheitsbild noch einmal kompakt aufgearbeitet wird.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Infektionskrankheiten mit respiratorischer Symptomatik

Frontmatter
1. 15-jähriger Junge mit Husten und Fieber
Zusammenfassung
Ein 15-jähriger Junge mit bekanntem systemischem Lupus erythematodes und HIV-Infektion stellt sich mit seit 4 Tagen bestehender Abgeschlagenheit, Fieber und Husten vor. Wegen der Grunderkrankung befindet sich der Patient unter einer immunsuppressiven sowie einer antiretroviralen Therapie, bezüglich derer er incompliant ist. Auch seine Pilz- und Antibiotikaprophylaxe nimmt er nur sporadisch ein. Laborchemisch können deutlich erhöhte Entzündungszeichen nachgewiesen werden. Im Röntgen-Thorax wird ein auffälliger Befund erhoben, weshalb der Patient stationär aufgenommen wird. Es wird eine weitergehende Diagnostik initiiert, zudem eine empirische Therapie begonnen. Trotzdem verschlechtert sich der Zustand des Patienten. Er entwickelt ein Pneumothorax, weswegen er auf die Intensivstation verlegt und drainiert werden muss.
Cihan Papan, Johannes Hübner
2. 17-jähriges Mädchen mit Husten und Atemnot
Zusammenfassung
Eine 17-jährige Patientin wird vom Kinderarzt wegen seit 5 Tagen bestehenden Fiebers sowie Husten eingewiesen. Trotz oraler antibakterieller Anbehandlung hatte sie weiter gefiebert. Der Husten war produktiv, jedoch berichtet die Patientin von zunehmender Kurzatmigkeit. Neben deutlich erhöhten Entzündungszeichen lässt sich radiologisch ein ausgeprägter Befund nachweisen. Bei deutlich reduziertem Allgemeinzustand und Sauerstoffbedarf wird die Patientin stationär aufgenommen. Vor Beginn einer empirischen Therapie erfolgt noch eine diagnostische Prozedur.
Cihan Papan, Patrick M. Meyer Sauteur, Johannes Hübner
3. 1-jähriger Junge mit pfeifendem Atemgeräusch
Zusammenfassung
Ein 1-jähriger Patient wird von seinen Eltern in der Kinderklinik vorgestellt. Sie berichten, dass seit einem Monat ein lautes, pfeifendes Atemgeräusch, vor allem bei Anstrengung, zu hören sei. Gelegentlich habe der Junge auch gefiebert. Ein Therapieversuch mit einem Antibiotikum hatte keine Besserung erbracht. Eine Aspiration kann nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Familie ist vor Kurzem von einem längeren Aufenthalt in China zurückgekehrt. Laborchemisch kann kein auffälliger Befund erhoben werden, jedoch ist das Röntgenbild der Lungen auffällig, sodass der Junge zur weiteren Diagnostik und Therapie stationär aufgenommen wird.
Cihan Papan, Johannes Hübner
4. 18-jähriges Mädchen mit Fieber und Halsschmerzen
Zusammenfassung
Eine 18-jährige Patientin stellt sich mit deutlich reduziertem Allgemeinzustand in der Notaufnahme der Klinik vor. Vor 9 Tagen hatte sie erstmalig über Halsschmerzen und Fiebergeklagt und war vom Hausarzt mit Penicillin behandelt worden. Bei ausbleibender Besserung hatte sie sich dann beim HNO-Arzt vorgestellt, der ihr Doxycyclin verschrieben hatte. Durch ihre Arbeit im Kindergarten ist die Patientin ständig kranken Kindern exponiert. Auslandsaufenthalte verneint sie, aber ihr Freund war vor Kurzem in Afrika. Bei der schmerzhaften Racheninspektion ist eine ausgeprägte Entzündungsreaktion mit Belägen zu sehen, sodass die Patientin stationär aufgenommen wird. Nach Vervollständigung der Diagnostik erfolgt eine notfallmäßige Therapie.
Cihan Papan, Johannes Hübner
5. 14-jähriger Junge mit Atemnot und Halsschmerzen
Zusammenfassung
Ein 14-jähriger Junge wird mit Verdacht auf Sepsis von einem peripheren Krankenhaus zuverlegt. Der Junge war im Ferienlager in Nordspanien gewesen und dort an einem fieberhaften Atemwegsinfekt erkrankt. Schon vor Abreise ins Ferienlager hatte er über Halsschmerzen geklagt. Im weiteren Verlauf entwickelte er Fieber und Dysphagie. Von einem Arzt vor Ort war unter der Annahme einer Angina tonsillaris ein Makrolid verschrieben worden. Doch als es dem Jungen immer schlechter ging, organisierten die Veranstalter die Rückreise. Bei Aufnahme zeigt sich der Patient tachydyspnoeisch mit Sauerstoffbedarf und kreislaufzentralisiert. Bei pathologischem Röntgenbefund und erhöhten Entzündungszeichen erfolgt die stationäre Aufnahme. Es folgt eine extensive Diagnostik inklusive Bildgebung und Mikrobiologie. Trotz der zügigen Therapie muss der Patient wegen weiterer Verschlechterung auf die Intensivstation verlegt werden.
Thomas Nicolai, Cihan Papan, Johannes Hübner
6. 14 Monate altes Mädchen mit anfallsartigem Husten
Zusammenfassung
Ein 14 Monate altes Mädchen wird von seiner Mutter in der Notaufnahme vorgestellt. Seit mehr als 2 Wochen leidet das Kind an einem quälenden Husten, der zunehmend trocken wird. Vor einer Woche war das Mädchen in einer örtlichen Klinik mit positivem Schnelltest für RSV stationär behandelt worden. Nach Entlassung ging die Symptomatik jedoch unverändert weiter. Die Mutter berichtet, dass es nach den Hustenattacken, die bevorzugt nachts auftreten, auch zu Erbrechen komme. In der Vorgeschichte kam es zu rezidivierenden Atemwegsinfektionen, wegen denen das Kind bislang noch nicht geimpft wurde. Im Labor lässt sich ein auffälliges Blutbild nachweisen, weswegen eine spezifische Diagnostik erfolgt und anschließend eine zielgerichtete Therapie.
Cihan Papan, Johannes Hübner
7. 14-jähriger Junge mit ThoraxschmerzThoraxschmerz und HämoptyseHämoptysen
Zusammenfassung
Der 14-jährige Mohammed stellt sich wegen akuter Atemnot in der Notaufnahme vor. Er huste bereits seit 2 Wochen und verspüre immer wieder rechtsseitige atemabhängige Thoraxschmerzen. Er berichtet außerdem über dreimalig blutig tingierten Auswurf in den letzten Tagen. Fieber, Gewichtsverlust oder nächtliches Schwitzen werden verneint. Es liegen keine relevanten Vorerkrankungen, Dauermedikation oder Allergien vor. Mohammed ist irakischer Herkunft und lebt seit einem Jahr in Deutschland. Er wurde im Heimatland nicht geimpft.
Tanja Bittner, Cihan Papan, Johannes Hübner
8. Männlicher Säugling mit respiratorischer Insuffizienz
Zusammenfassung
Ein 4 Monate alter Junge wird vom Notarzt in die Klinik gebracht. Seit 2 Tagen bestehen Husten und Trinkschwäche. Am Morgen des Aufnahmetages hatten die Eltern das Kind beim Kinderarzt vorgestellt. Dort präsentierte er sich dyspnoeisch, weshalb der Transport in die Klinik erfolgte. Radiologisch zeigen sich Infiltrate. Bei zunehmendem Sauerstoffbedarf und Verschlechterung muss der Junge auf die Intensivstation verlegt und invasiv beatmet werden. Im Trachealsekret gelingt ein Erregernachweis. Auch in der Labordiagnostik ergeben sich wegweisende Befunde, die eine spezifische Therapie erforderlich machen.
Cihan Papan, Johannes Hübner
9. 16-jähriger Junge mit Husten, Malaise und Kurzatmigkeit
Zusammenfassung
Ein 16-jähriger Patient mit bekannter chronischer Lungenerkrankung stellt sich mit seit 5 Tagen bestehendem, progredientem Husten und Fieber in der Notaufnahme der Kinderklinik vor. Er beklagt grünlichen Auswurf sowie Thoraxschmerzen, Nachtschweiß und Kurzatmigkeit. Die vom Kinderarzt vor 3 Tagen verschriebene 2-fache Antibiotikatherapie hatte keinen Effekt. Bei Aufnahme präsentiert sich der Patient in einem stabilen Allgemeinzustand, jedoch ist eine Sauerstoffgabe erforderlich. Die Laborwerte sind nicht wegweisend, im Röntgen-Thorax lässt sich ein pathologischer Befund erheben. Nach Aufnahme und Diagnostik erfolgt eine multimodale Therapie, worunter der Patient sich sukzessive bessert.
Cihan Papan, Johannes Hübner
10. 9-jähriger Junge mit Husten und Atemnot
Zusammenfassung
Ein 9-jähriger Junge wird vom Notarzt in die Klinik gebracht. Seit 5 Tagen bestehen Fieber und Husten. Zusätzlich wird über Bauchschmerzen, Durchfall und einen Hautausschlag berichtet. Bei Eintreffen des Notarztes in der Wohnung der Familie ist der Patient eingetrübt und zeigt keine adäquate Reaktion. Es bestehen juguläre Einziehungen, die Sauerstoffsättigung liegt bei 90 %. Der Notarzt entscheidet sich zur Intubation. Der Patient wird zügig auf die Intensivstation der Kinderklinik gebracht. Im Aufnahmelabor sind deutlich erhöhte Entzündungszeichen sowie eine auffällige Gerinnung nachweisbar. Es erfolgt eine bildgebende Diagnostik sowie eine empirische Therapie.
Marie Kolokythas, Cihan Papan, Johannes Hübner

Infektionskrankheiten mit Exanthem

Frontmatter
11. 1-jähriger Junge mit Ausschlag und Fieber
Zusammenfassung
Ein 14 Monate alter Junge wird von seinen Eltern in der Notaufnahme vorgestellt. Seit 5 Tagen leidet er an Fieber, Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Zudem setzte der Junge mehrfach wässrige Stühle ab. Am Vortag war erstmalig ein Exanthem im Kopf- und Halsbereich beobachtet worden. Am nächsten Tag hat sich das Exanthem ausgebreitet. Es besteht Sauerstoffbedarf, sodass der Junge stationär aufgenommen wird. Es erfolgt eine diagnostische Maßnahme.
Cihan Papan, Johannes Hübner
12. 16-jähriges Mädchen mit Fieber, Schmerzen und juckendem Ausschlag
Zusammenfassung
Ein 16-jähriges Mädchen stellt sich nach Reiserückkehr aus Thailand vor. Dort war sie zunächst an einer Gastroenteritis erkrankt. Nach kurzzeitiger Besserung entwickelte sie Fieber, Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, weshalb sie ihre Reise vorzeitig abbrach und nach Hause reiste. Bei Vorstellung ist ein ausgedehnter juckender Ausschlag zu sehen. Das Blutbild offenbart einen wegweisenden Befund. Die Patientin wird stationär aufgenommen und weitere Labordiagnostik initiiert.
Martin Alberer, Thomas Löscher, Cihan Papan, Johannes Hübner
13. 1½-jähriger Junge mit Ausschlag am Arm und im Gesicht
Zusammenfassung
Ein 1½-jähriger Patient wird in der Ambulanz mit seit einigen Tagen bestehenden juckenden Hautveränderungen vorgestellt, die initial als Maculae imponiert und im Verlauf Blasen und Krusten gebildet hätten. In der Vorgeschichte kam es schon mal zu ähnlichen Effloreszenzen während eines Urlaubs in Brasilien. Bevor eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann, erfolgt eine gezielte Diagnostik.
Florian Gothe, Cihan Papan, Johannes Hübner
14. 13-jähriger Junge mit juckendem Ausschlag an Stamm, Händen und Füßen
Zusammenfassung
Ein 13-jähriger Junge leidet seit 2 Tagen an einem juckenden Hautausschlag. Vor allem die distalen Extremitäten sind betroffen, aber auch am Stamm ist der livide Ausschlag zu sehen. Teilweise bestehen auch Petechien. Medikamenteneinnahme wird verneint. Bei Aufnahme ist der Junge febril, aber ansonsten in einem guten Allgemeinzustand. Es wird eine spezielle Labordiagnostik durchgeführt, die die Diagnose sichert.
Heinrich Schmidt, Cihan Papan, Johannes Hübner
15. 17-jähriges Mädchen mit feinem Ausschlag nach Kreta-Urlaub
Zusammenfassung
Ein 17-jähriges Mädchen stellt sich knapp eine Woche nach Rückkehr vom Urlaub in Kreta in der Notaufnahme vor. Sie beklagt Malaise, Gelenkbeschwerden sowie Fieber. Eine Vorbehandlung mit Antibiotika hatte keine Besserung erbracht. Während des Urlaubs war die Patientin in einen Seeigel getreten. Bei Aufnahme wird ein stammbetontes, makulopapulöses Exanthem gesehen; im Ultraschall des Abdomens wird eine Hepatosplenomegalie befundet. Es werden zahlreiche Tests angeschlossen und teilweise wiederholt, bis die korrekte Diagnose gestellt werden kann.
Johannes Borde, Cihan Papan, Johannes Hübner
16. 1½-jähriger Junge mit Fieber und Hautausschlag
Zusammenfassung
Ein 17 Monate alter Junge wird mit seit 5 Tagen bestehendem Fieber in der Notaufnahme vorgestellt. Am Tag vor der Aufnahme war eine antibiotische Therapie vom Kinderarzt initiiert worden. Vor einer Woche hatte der Junge Symptome einer oberen Atemwegsinfektion gezeigt. Im Verlauf ist das Fieber immer weiter gestiegen. Der Mutter hatte er einen zunehmend unleidlichen Eindruck gemacht. Am Morgen der Vorstellung war nun auch ein Ausschlag an den Beinen zu sehen. Klinisch präsentiert sich das Kind weinerlich und irritabel. Bei deutlich erhöhten Entzündungswerten erfolgt die stationäre Aufnahme. Nach Stellung der korrekten Diagnose wird umgehend eine Therapie eingeleitet. Zuvor erfolgt noch eine bildgebende Diagnostik.
Ulrich von Both, Cihan Papan, Johannes Hübner
17. Reifgeborenes mit Exanthem und Inflammation
Zusammenfassung
Ein reifgeborener Junge wird in der 39 + 5 SSW komplikationslos per Spontanpartus entbunden. Bei der Erstinspektion fällt ein generalisiertes monomorphes Exanthem mit disseminiert verteilten Papulopusteln auf. Bei ansonsten klinisch völlig unbeeinträchtigtem Kind werden bis auf eine Laborentnahme und einen mikrobiologischen Abstrich einer eröffneten Pustel keine weiteren Maßnahmen getroffen. Am 2. Lebenstag zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Entzündungswerte (CRP 6,8 mg/dl, IL-6 1193 pg/ml). Es wird eine empirische antibiotische Therapie begonnen, das Kind auf die neonatologische Intermediate Care Station verlegt und weitergehende Diagnostik initiiert. Die Mutter berichtet von einer zweimaligen vaginalen Mykose während der Schwangerschaft sowie eines klinisch inapparenten Herpes genitalis, woraufhin die Therapie des Kindes um Aciclovir und Fluconazol erweitert wird. Am 3. Lebenstag kommt es zu einem weiteren CRP-Anstieg auf 18,4 mg/dl, und der Junge entwickelt Fieber.
Annette Werner, Andreas Flemmer
18. 2-jähriger Junge mit auffälligem Hautbefund
Zusammenfassung
Ein 2-jähriger Junge wird in der Notfallambulanz mit progredienten Hautveränderungen vorgestellt. Vom Hautarzt war bei Verdacht auf Verbrühung ein Salbenverband angelegt worden. Der Junge ist im Übrigen in einem guten Allgemeinzustand. Die klinische Verdachtsdiagnose wird durch einen wegweisenden mikrobiologischen Befund ergänzt.
Rabea Wehnert, Tim Niehues
19. Säugling mit juckendem Exanthem
Zusammenfassung
Ein Säugling wird mit stark juckenden Effloreszenzen in der Klinik vorgestellt. Die Anamnese ergibt ähnliche Erkrankungsepisoden in der Familie, sodass sich in Zusammenschau mit dem Lokalbefund schnell die Verdachtsdiagnose erhärtet und die zielgerichtete Therapie eingeleitet  wird.
Cihan Papan, Johannes Hübner

Infektionskrankheiten mit Manifestation an Knochen, Gelenken und Weichteilen

Frontmatter
20. 7-jähriges Mädchen mit geschwollenem Knie
Zusammenfassung
Ein 7-jähriges Mädchen wird in der Notaufnahme der Kinderklinik vorgestellt. Seit einer Woche bestehen hohes Fieber, Appetitlosigkeit, vermehrtes Schwitzen sowie Schmerzen in mehreren Gelenken. Bei Aufnahme ist das linke Knie geschwollen. Vor einem Monat war das Kind an einer fieberhaften Infektion mit Durchfall erkrankt. Im Aufnahmelabor lassen sich erhöhte Entzündungszeichen nachweisen, u. a. auch ein erhöhtes IgG. Zur weiteren Diagnostik und Therapie wird die Patientin stationär aufgenommen.
Cihan Papan, Johannes Hübner
21. 16-jähriges Mädchen mit Hüftschmerzen
Zusammenfassung
Eine 16-jährige Patientin stellt sich in der Notaufnahme vor. Sie gibt an, seit dem Morgen an extremer Schlappheit zu leiden. Zudem hat sie Schmerzen, die sie im Lendenwirbelbereich, im linken Unterbauch sowie in der linken Hüfte angibt. Schon seit Längerem plagen sie die Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, weswegen sie häufig Schmerzmittel nimmt. Vor 3 Tagen hatte sie durch den Hausarzt eine Spritze mit Schmerzmittel, Kortison und Lokalanästhetikum an die schmerzhafte Stelle der Lendenwirbelsäule gesetzt bekommen. Bei Aufnahme ist die Patientin afebril und tachykard. Der Blutdruck ist grenzwertig. Sie wird auf die Intensivstation aufgenommen und behandelt. In der Bildgebung wird die Verdachtsdiagnose untermauert.
Cihan Papan, Johannes Hübner
22. 2-jähriges Mädchen mit zervikaler Lymphadenopathie
Zusammenfassung
Ein 2-jähriges Mädchen wird von seinen Eltern in der Notfallambulanz vorgestellt. Seit 4 Wochen besteht eine Schwellung unterhalb des linken Kieferwinkels. Im Verlauf war diese gerötet gewesen. Zuvor war das Kind an einer Atemwegsinfektion erkrankt. Die Schwellung wurde vom Kinderarzt als Lymphadenitis diagnostiziert und über 7 Tage mit einem Cephalosporin behandelt, was allerdings keinen Effekt hatte. Das Kind wird aufgenommen und weiterer diagnostischer Maßnahmen unterzogen.
Anita Rack-Hoch, Cihan Papan, Johannes Hübner
23. 17-jähriges Mädchen mit Schmerzen in Beinen, Armen und Brust
Zusammenfassung
Eine 17-jährige Patientin mit Sichelzellerkrankung stellt sich mit Fieber seit 3 Tagen sowie Schmerzen in der Brust, den Beinen und den Armen in der Notaufnahme vor. Zudem ist sie seit dem Morgen kurzatmig und hat einen Sklerenikterus. Am Vortag war sie aus Nigeria zurückgekehrt, wo sie sich 4 Wochen lang aufgehalten hatte. Im Röntgen-Thorax sind keine Infiltrate nachweisbar. Mit der Verdachtsdiagnose einer Schmerzkrise wird sie aufgenommen und behandelt. Innerhalb von 24 Stunden verschlechtert sich ihr Zustand rapide, weshalb sie auf die Intensivstation verlegt werden muss.
Sebastian Hütker, Cihan Papan, Johannes Hübner
24. 6-jähriges Mädchen mit Hüftschmerzen
Zusammenfassung
Ein 6-jähriges Mädchen wird vom Kinderarzt in die Klinik eingewiesen. Vor 9 Tagen hatte das Kind Fieber entwickelt und, aufgrund eines Ausschlags, Penicillin bekommen. Hierunter besserte sich der Zustand und das Fieber verschwand. Im Verlauf fieberte sie jedoch erneut, und seit 3 Tagen bestehen zusätzlich Schmerzen in der rechten Hüfte. Ultrasonografisch konnte der Kinderarzt einen Erguss im Hüftgelenk nachweisen. Bei Aufnahme präsentiert sich das Kind in reduziertem Allgemeinzustand mit geröteten Wangen, vergrößerten zervikalen Lymphknoten sowie Hautschuppung an beiden Fußsohlen.
Silke Kirchhoff, Cihan Papan, Johannes Hübner
25. 14-jähriges Mädchen mit Schwellung in der Kniekehle
Zusammenfassung
Ein 14-jähriges Mädchen wird von einem peripheren Krankenhaus zur weiteren Diagnostik bei V. a. einen neoplastischen Prozess in der rechten Kniekehle zuverlegt. Es besteht eine größenprogrediente Schwellung, die erstmals vor vier Wochen durch Schmerzen symptomatisch wurde. Eine Bildgebung mittels MRT sowie die Punktion der Formation ohne diagnostisches Ergebnis waren der Übernahme vorausgegangen. Es folgt die weitere Diagnostik, welche die Ursache der Schwellung klären kann, sodass die Entlassung der jungen Patientin erfreulicherweise bereits kurze Zeit später zur ambulanten Therapie erfolgen kann.
Sophia Benthien, Cihan Papan, Sören Becker, Arne Simon

Infektionskrankheiten mit gastrointestinaler Symptomatik

Frontmatter
26. 3½-jähriger Junge mit Übelkeit und Abgeschlagenheit
Zusammenfassung
Ein 3½-jähriger Junge wird von seinen Eltern wegen Schlappheit und Unwohlsein in der Notaufnahme vorgestellt. Die Familie ist kürzlich von einem langen Aufenthalt in Äthiopien zurückgekehrt. Dort hatte der Junge für eine kurze Zeit über Übelkeit geklagt und einen Sklerenikterus gehabt. Bei Aufnahme zeigt sich der Junge in mäßigem Allgemeinzustand, die Leber ist vergrößert zu tasten und die Skleren sind ikterisch. Im Labor sind pathologische Werte nachweisbar, weshalb der Junge stationär aufgenommen wird.
Cihan Papan, Johannes Hübner
27. 15-jähriger Junge mit Oberbauchschmerzen und Appetitlosigkeit
Zusammenfassung
Ein 15-jähriger Junge wird wegen Oberbauchschmerzen in die Klinik eingewiesen. Zudem beklagt der Junge Inappetenz und Gewichtsverlust. Das Aufnahmelabor ist nicht wegweisend. Es erfolgt eine diagnostische Prozedur, bei der die Diagnose gesichert werden kann.
Cihan Papan, Johannes Hübner
28. 2-jähriges Mädchen mit Durchfall und Krampfanfall
Zusammenfassung
Ein 2-jähriges Mädchen wird mit Notarztbegleitung nach generalisiertem Krampfanfall in die Klinik gebracht. Seit 4 Tagen bestehen wässrige Durchfälle. Aufgrund der zunehmenden Schlappheit hatte sich die Familie beim Kinderarzt vorgestellt. Dort fing das Kind an zu krampfen. Während des Transports kam es zu zwei weiteren Krampfereignissen. Auch der 5-jährige Bruder und der Vater leiden aktuell an Durchfall. Die Familie war erst vor 2 Tagen vom Ägyptenurlaub zurückgekehrt. Bei Aufnahme ist das Kind somnolent, weshalb die Aufnahme auf die Intensivstation erfolgt.
Cihan Papan, Johannes Hübner
29. 5-jähriger Junge mit Durchfall und hohem Fieber
Zusammenfassung
Ein 5-jähriger Junge wird mit hohem Fieber und Durchfall in die Notaufnahme gebracht. Vor 3 Tagen war die Familie aus Neu-Delhi zurückgekehrt. Dort war der Junge auch schon an einer fieberhaften Infektion mit Erbrechen und Durchfall erkrankt. Bei Aufnahme ist das Kind in reduziertem Allgemeinzustand, weshalb die stationäre Aufnahme zur intravenösen Hydrierung erfolgt. Die mikrobiologische Diagnostik ergibt einen wegweisenden Befund.
Cihan Papan, Johannes Hübner
30. 12-jähriger onkologischer Patient mit blutigen Durchfällen und Fieber
Zusammenfassung
Ein 12-jähriger kinderonkologischer Patient wird mit Fieber und starken Bauchschmerzen in der Kinderklinik vorgestellt. Die weitere Anamnese ergibt weiche, blutige Stühle. In den letzten Monaten war der Patient häufiger wegen infektiöser Komplikationen mit Antibiotika behandelt worden. Das Aufnahmelabor ergibt keinen wegweisenden Befund. In der Mikrobiologie gelingt der entscheidende Erregernachweis, sodass eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden kann.
Toni Illhardt, Hanna Renk
31. Jugendlicher mit aplastischer Anämie und rezidivierendem Fieber
Johannes Forster, Lara Müller-Scholden, Johannes Liese, Matthias Wölfl

Infektionskrankheiten mit neurologischer Symptomatik

Frontmatter
32. 16-jähriger Junge mit Kopfschmerzen
Zusammenfassung
Ein 16-jähriger Junge stellt sich mit seit 4 Tagen zunehmendem Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen in der Notaufnahme vor. Vor 4 Tagen war er im Solarium, anschließend begann die Symptomatik. Im Verlauf kamen auch Gliederschmerzen, Fieber und Erbrechen hinzu. Eine Therapie mit Cefuroxim seit dem Vortag hatte bislang keine Besserung erbracht. Bei Aufnahme berichtet der Patient von einem komischen Gefühl im linken Arm und in der linken Gesichtshälfte. Nach Aufnahme erfolgt eine ausführliche Diagnostik und der Beginn einer Notfalltherapie.
Cihan Papan, Johannes Hübner
33. Weiblicher Säugling mit Fieber und Bewegungsarmut
Zusammenfassung
Ein 5 Monate altes Mädchen wird von seiner Mutter in der Notaufnahme vorgestellt. Vor 3 Tagen hatte das Kind erstmalig aufgefiebert. Nach einem kurzen fieberfreien Intervall stieg die Temperatur wieder auf 40°C an. Zudem kam es mehrfach zu Erbrechen und wässrigen Stühlen. Das Kind präsentiert sich bei Aufnahme hypoton, wenig agil und weinerlich. Es wird eine umfangreiche Labordiagnostik eingeleitet und eine empirische Therapie begonnen.
Katharina Last, Cihan Papan, Thiên-Trí Lâm, Johannes Hübner
34. 18-jähriger Junge mit Bewusstseinstrübung
Zusammenfassung
Ein 18-jähriger Patient mit akuter myeloischer Leukämie wird wegen akuter Somnolenz auf die Intensivstation verlegt. Vor 2 Monaten war die Diagnose der Leukämie gestellt worden. Nach 5-wöchiger Therapie war die Remission erreicht worden; der Patient wurde anschließend unter Neutropenie auf der Umkehrisolationsstation untergebracht. Bei Verlegung ist der Patient muskulär hypoton, reagiert nicht auf Ansprache, die Pupillen sind geweitet, der Cornealreflex ist nicht auslösbar. Es erfolgt eine notfallmäßige Diagnostik mit anschließender Intervention.
Kristina Huber, Andreas Wieser, Cihan Papan, Johannes Hübner
35. Säugling mit rezidivierenden KrampfanfälleRezidivierende Krampfanfällen
Zusammenfassung
Ein ehemals reifes Neugeborenes (40 + 0 SSW) mit unauffälligem postpartalen Verlauf wird von seinen Eltern in der Notaufnahme vorgestellt. Bei einem Auslandsaufenthalt in Guinea sei eine Meningoenzephalitis diagnostiziert worden. Trotz raschem Therapiebeginn erlitt der Patient rezidivierende Krampfanfälle, weshalb die Eltern nach Deutschland zurückkehrten und sich nun vorstellen mit der Frage nach der weiteren Therapie. Die dann eingeleiteten Interventionen führen zu keiner Besserung, es kommt immer wieder zu Rückfällen und erneutem Fieber. Nach wiederholten Therapieversuchen stabilisiert sich der Zustand des Patienten dann schließlich. Es wird in der genetischen Diagnostik eine bisher unbekannte Grunderkrankung nachgewiesen.
Antonia Walther, Katharina Last, Cihan Papan, Johannes Hübner
36. Reifes Neugeborenes mit septischem Krankheitsbild
Zusammenfassung
Ein reifes Neugeborenes wird am 8. Lebenstag mit Fieber und septischem Krankheitsbild von den Eltern in der Notaufnahme der Kinderklinik vorgestellt. Laborchemisch korrelieren die Entzündungsparameter nicht mit der klinischen Symptomatik einer Neugeboreneninfektion mit Mikrozirkulationsstörung. Neben der kalkulierten antimikrobiellen Therapie wird aufgrund eines stattgehabten Kontaktes zu einer Person mit Herpes-simplex-Infektion zusätzlich eine antivirale Therapie begonnen. Auffällig sind zudem eine Gerinnungsstörung sowie ansteigende Transaminasen im Verlauf mit sonografisch ödematösem Gallenblasenbett und paralytischem Ileus. Das bei anhaltenden Unruhephasen durchgeführte EEG zeigte leichte Allgemeinveränderungen im Sinne von Amplitudenabflachungen, im daraufhin veranlassten cMRT präsentierten sich mehrere ischämieverdächtige Areale im Marklager mit reduzierter Diffusion. Die Diagnose erbringt die Multiplex-PCR aus der initialen Liquordiagnostik.
Sebastian Hütker

Infektionskrankheiten mit allgemeiner Symptomatik

Frontmatter
37. 1-jähriges Mädchen mit Blässe und ausladendem Abdomen
Zusammenfassung
Ein 1-jähriges Mädchen wird aufgrund ihres ausladenden Abdomens in die Kinderklinik eingewiesen. Seit mehreren Wochen ist sie auffallend blass und appetitlos. Rezidivierend litt sie an Atemwegsinfektionen. Der Kinderarzt hatte ein Blutbild gemacht, bei dem sich pathologische Werte ergeben hatten. Bei Aufnahme sind Leber und Milz vergrößert tastbar. Es erfolgen weitergehende Untersuchungen, bei denen die Diagnose gesichert werden kann.
Cihan Papan, Johannes Hübner
38. 17-jähriges Mädchen mit Abgeschlagenheit, Husten und Bauchschmerzen
Zusammenfassung
Eine 17-jährige Patientin mit bekannter Colitis ulcerosa unter immunsuppressiver Therapie stellt sich mit seit 8 Tagen bestehendem Fieber, Nachtschweiß und Atemwegssymptomen in der Klinik vor. Vor 4 Tagen war eine Therapie mit Cefuroxim begonnen worden. Im Aufnahmelabor kann eine Leukozytopenie nachgewiesen werden. Nach Umsetzen der Therapie auf intravenös fiebert die Patientin zunächst weiter. Durch weitergehende Labordiagnostik kann die korrekte Diagnose gestellt werden.
Cihan Papan, Johannes Hübner
39. 2-jähriger Junge mit postoperativem Atemversagen und Purpura fulminans
Zusammenfassung
Ein 2-jähriger Junge wird nach Anlage einer perkutanen endoskopischen Jejunostomie auf Normalstation verlegt. Dort fiebert das Kind auf und wird zunehmend dyspnoeisch und sauerstoffpflichtig. Er muss auf die Intensivstation verlegt und intubiert werden. An den Beinen sind livide Verfärbungen zu sehen. Aufgrund seiner bakteriellen Kolonisierung erfolgt eine empirische Therapie. Der klinische Zustand indes verschlechtert sich rapide.
Cihan Papan, Johannes Hübner
40. 10-jähriges Mädchen mit Nierenversagen
Zusammenfassung
Ein 10-jähriges Mädchen stellt sich mit Schlappheit, Fieber, Husten, Kopf- und Muskelschmerzen in der Notaufnahme vor. Vor einem Tag war das Kind mit seiner Familie vom Urlaub auf Sizilien zurückgekehrt. Das Mädchen gibt zudem an, Durchfall zu haben. Auch die Eltern und die Schwester der Patientin haben wässrige Stühle. Bei Aufnahme ist der Allgemeinzustand deutlich reduziert; im Labor sind erhöhte Nierenretentionsparameter nachweisbar. Das Kind wird auf die Intensivstation aufgenommen und weiterer, invasiver Diagnostik unterzogen. Die korrekte Diagnose wird allerdings erst später gestellt.
Lyn-Julia Kohl, Cihan Papan, Johannes Hübner
41. Frühgeborenes aus der 35. Schwangerschaftswoche mit respiratorischer Anpassungsstörung
Zusammenfassung
Eine 32-jährige Erstgebärende stellt sich nach 35 vollendeten Schwangerschaftswochen mit vorzeitigen Wehen in der Geburtsklinik vor. Vor einigen Wochen war die werdende Mutter an einer „Sommergrippe“ erkrankt. Bei Fieber, CRP-Anstieg auf 3,8 mg/dl und pathologischem CTG wird die Indikation zur Sectio gestellt. Das neugeborene Mädchen ist initial schlapp und bradykard, hat ein gräuliches Kolorit und zeigt eine insuffiziente Eigenatmung. Bei zunehmendem Sauerstoffbedarf muss das Kind noch in der ersten Lebensstunde intubiert werden. Die Labordiagnostik ergibt einen wegweisenden Befund.
Cihan Papan, Johannes Hübner
42. 17-jähriges Mädchen mit Fieber und Abgeschlagenheit über mehrere Monate
Zusammenfassung
Ein 17-jähriges Mädchen stellt sich in der Klinik vor. Seit 2 Monaten fühlt sie sich schlapp und müde. Gelegentlich kommt es zu Fieber. Innerhalb von 2 Monaten hat sie zudem 8 kg abgenommen. Vom Hausarzt war unter dem Verdacht auf eine Eisenmangelanämie eine Eisensubstitution verordnet worden. Das Mädchen wird in reduziertem Allgemeinzustand aufgenommen. Es erfolgt eine rationale Diagnostik, die die Verdachtsdiagnose sichert. Anschließend wird zunächst eine empirische Therapie eingeleitet.
Silke Kirchhoff, Cihan Papan, Johannes Hübner
43. 4 Wochen altes weibliches Frühgeborenes mit Trinkschwäche, Dyspnoe und Kreislaufzentralisierung
Zusammenfassung
Ein 4 Wochen altes Frühgeborenes aus der 24. Schwangerschaftswoche, das sich am CPAP befindet, fällt mit zunehmenden Bradykardien, Sättigungsabfällen, Schlappheit und Trinkunlust auf. Zudem steigt der Sauerstoffbedarf. Der Blutdruck ist niedrig, die Rekapillarisierungszeit verlängert. Laborchemisch lassen sich erhöhte Entzündungswerte nachweisen. Die Beatmung muss intensiviert werden. Das Kind wird nach erfolgter Diagnostik empirisch behandelt.
Silke Kirchhoff, Cihan Papan, Johannes Hübner
44. 2-jähriger Junge mit Fieber
Zusammenfassung
Ein 2-jähriger Junge wird mit Fieber und Gehverweigerung in der Notaufnahme vorgestellt. Aufgrund eines Kurzdarmsyndroms wird das Kind dauerhaft parenteral ernährt. Bei Aufnahme ist das linke obere Sprunggelenk schmerzhaft, aber nicht geschwollen. Die Entzündungswerte sind erhöht. Das Kind wird stationär aufgenommen. Eine empirische Therapie wird begonnen.
Cihan Papan, Johannes Hübner
45. 14-jähriges Mädchen mit Fieber und Abgeschlagenheit nach Harnwegsinfektion
Zusammenfassung
Ein 14-jähriges Mädchen stellt sich spät abends in der Notaufnahme vor. Seit dem Vortag fühlt sie sich unwohl, seit Vormittag hat sie Fieber bis 39,5 °C sowie Durchfall. Eine Woche zuvor war sie aufgrund einer Harnwegsinfektion mit Ciprofloxacin behandelt worden. In der Untersuchung sind einzelne Petechien an den Oberschenkeln zu sehen. Noch in der Notaufnahme verschlechtert sich der Zustand der Patientin, die zunehmend somnolent wird. Es erfolgt die Aufnahme auf die Intensivstation mit ausführlicher Diagnostik sowie der Einleitung einer empirischen Therapie.
Florian Gothe, Cihan Papan, Johannes Hübner
46. 13-jähriger Junge mit Fieber und Thrombozytopenie
Zusammenfassung
Ein 13-jähriger Junge stellt sich mit seit 4 Tagen bestehendem Fieber vor. Zudem berichten die Eltern von zunehmender Blässe und einem Gewichtsverlust von 4 kg seit 3 Wochen. Eine Blutentnahme beim Kinderarzt hatte eine Thrombozytopenie ergeben. Bei Aufnahme ist der Junge febril, blass, hat ein leises Systolikum und eine Hepatosplenomegalie. Es erfolgt die stationäre Aufnahme mit ausführlicher Diagnostik. Erst durch die erweiterte Anamnese kann die korrekte Diagnose gestellt werden.
Cihan Papan, Johannes Hübner
47. 9-jähriger Junge mit Fieber, Durchfall und Gliederschmerzen
Zusammenfassung
Ein 9-jähriger Junge wird von seinem Vater nachts mit Fieber, Benommenheit und Durchfall in der Klinik vorgestellt. Am Vortag war die Familie aus Nigeria eingeflogen, wo sie zurzeit aufgrund der Arbeit des Vaters leben. Außer dem Jungen ist keiner in der Familie erkrankt. Bei Aufnahme ist der Junge desorientiert und kreislaufzentralisiert. Die Milz ist vergrößert tastbar. Die Routinelabordiagnostik ergibt keinen wegweisenden Befund, jedoch kann in einer Spezialuntersuchung die Diagnose gesichert werden.
Martin Alberer, Thomas Löscher, Cihan Papan, Johannes Hübner
48. 1-jähriges Mädchen mit Fieber und DehydratationDehydratation
Zusammenfassung
Ein 13 Monate altes Mädchen wird mit Fieber und dünnen Stühlen in der Notaufnahme vorgestellt. Das Mädchen ist ein ehemaliges Frühgeborenes mit Z. n. nekrotisierender Enterokolitis und passagerem Ileostoma. Bei Aufnahme präsentiert sich die Patientin dehydriert und subfebril. Es wird eine Rehydratationstherapie begonnen. Im Verlauf des stationären Aufenthaltes entwickelt das Mädchen Fieberspitzen. Die mikrobiologischen Befunde passen zu dem Bild eines schwer krankenden Kindes. Es wird der Verdacht auf einen Immundefekt geäußert, der sich jedoch nicht erhärten lässt. Der Hinweis einer Konsiliarärztin lässt den Verdacht auf die wahre Ursache der Erkrankung lenken.
Hanna Renk, Toni Illhardt
49. 4 Wochen alter Säugling mit ThrombozytopenieThrombozytopenie und HepatosplenomegalieHepatosplenomegalie
Zusammenfassung
Bei einem ehemaligen Frühgeborenen der 24+6 SSW zeigte sich im Rahmen einer Sepsis am 32. LT eine Thrombozytopenie und Hepatosplenomegalie. Bei Persistenz der Thrombozytopenie nach Behandlung des Sepsis erfolgte eine ausführliche Diagnostik welche eine CMV Infektion zeigte. Eine CMV Infektion kann prä-, peri- sowie postnatal erfolgen, im aktuellen Fall bestätigte sich eine pränatale Infektion durch den Nachweis von CMV DNA in der Plazenta im Sinne einer CMV Plazentitis. Eine Thrombozytopenie ist häufig ein Symptom einer CMV Infektion. Bei einer symptomatischen, konnatalen Infektion erfolgt, je nach Schwere der Symptome eine bis zu 6 Monate dauernde Therapie mit Ganciclovir/Valganciclovir. Eine Prophylaxe der konnatalen CMV Infektion existiert nicht, bei bekannter Seronegativität sollten schwangere Frauen den Kontakt zu infektiösen Personen oder Material (Speichel, Urin) meiden. Insbesondere bei sehr unreifen Frühgeborenen kann eine Übertragung des CMV Virus über die Muttermilch erfolgen und schwere postnatale Infektionen auslösen. Die Pasteurisierung der Muttermilch führt zu einer effektiven Inaktivierung des Virus und kann in solchen Fällen das Risiko für eine Übertragung reduzieren.
Marie Kolokythas, Andreas Flemmer
50. 10-jähriger Junge mit Fieber, Exanthem und beginnendem Schock
Zusammenfassung
Ein 10-jähriger, bisher gesunder Junge wird wegen einer fieberhaften Gastroenteritis in der Kinderklinik stationär aufgenommen. In den ersten 24 Stunden verschlechtert sich sein Allgemeinzustand, er entwickelt eine beginnende Schocksymptomatik sowie Haut- und Schleimhautveränderungen. Laborchemisch zeigen sich hohe Entzündungsparameter sowie Zeichen der Organdysfunktion. Er erhält eine breite diagnostische Abklärung und unter einer Verdachtsdiagnose eine rasche und zielführende Therapie.
Stefan Arens
Backmatter
Metadaten
Titel
Infektionskrankheiten in der Pädiatrie – 50 Fallstudien
herausgegeben von
Cihan Papan
Johannes Hübner
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63388-5
Print ISBN
978-3-662-63387-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63388-5

Neuer Typ-1-Diabetes bei Kindern am Wochenende eher übersehen

23.04.2024 Typ-1-Diabetes Nachrichten

Wenn Kinder an Werktagen zum Arzt gehen, werden neu auftretender Typ-1-Diabetes und diabetische Ketoazidosen häufiger erkannt als bei Arztbesuchen an Wochenenden oder Feiertagen.

Neue Studienergebnisse zur Myopiekontrolle mit Atropin

22.04.2024 Fehlsichtigkeit Nachrichten

Augentropfen mit niedrig dosiertem Atropin können helfen, das Fortschreiten einer Kurzsichtigkeit bei Kindern zumindest zu verlangsamen, wie die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit verschiedenen Dosierungen zeigen.

Spinale Muskelatrophie: Neugeborenen-Screening lohnt sich

18.04.2024 Spinale Muskelatrophien Nachrichten

Seit 2021 ist die Untersuchung auf spinale Muskelatrophie Teil des Neugeborenen-Screenings in Deutschland. Eine Studie liefert weitere Evidenz für den Nutzen der Maßnahme.

Fünf Dinge, die im Kindernotfall besser zu unterlassen sind

18.04.2024 Pädiatrische Notfallmedizin Nachrichten

Im Choosing-Wisely-Programm, das für die deutsche Initiative „Klug entscheiden“ Pate gestanden hat, sind erstmals Empfehlungen zum Umgang mit Notfällen von Kindern erschienen. Fünf Dinge gilt es demnach zu vermeiden.

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