Erschienen in:
01.01.2011 | Originalien
Infrarot-Imaging bei äußeren Makulaschichtforamen
verfasst von:
K.B. Schaal, E. Jakob, Prof. Dr. S. Dithmar
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Äußere Makulaschichtforamen („outer lamellar macular hole“, OLMH) sind im Gegensatz zu inneren Makulaschichtforamen sehr selten und treten bei grubenpapillenassoziierter Makulopathie, transient in der Genese des durchgreifenden Makulaforamens, bei der Progresssion einer myopischen makulären Retinoschisis sowie idiopathisch auf. Es wird erstmals über Infrarotphänomene von OLMH berichtet.
Methode
2 Patienten (22 und 34 Jahre) mit OLMH wurden mit Infrarot-Reflexion (IR) von 820 nm untersucht (konfokales Scanning Laser Ophthalmoskop, Heidelberg Retina Angiograph 2, Heidelberg Engineering GmbH). Die Aufnahmen wurden mit optischen Koherenztomographie (OCT)-Linien-Scan-Bildern korreliert (Stratus-OCT, Zeiss). Untersuchungen erfolgten im Verlauf und ggf. prä- und postoperativ (Follow-up bis zu 30 Monaten).
Ergebnisse
OLMH zeigen insbesondere bei der grubenpapillenassoziierten Makulopathie (zentral abgehobene Netzhaut) ein klares Infrarotsignal. Die Korrelation mit engen Linien-Scan-OCT-Aufnahmen legt nahe, dass die Infrarotsignalanhebung ausschließlich im Bereich des OLMH vorhanden ist. Die Ränder des OLMH lassen sich exakt darstellen. Das Infrarot-Imaging ermöglicht, OLMH in der Aufsicht darzustellen. Dadurch kann erstmals dokumentiert werden, in welcher Sequenz sich ein OLMH postoperativ verschließt.
Schlussfolgerung
Infrarot-Imaging ist geeignet, äußere Makulaschichtforamen in einer Aufsichtaufnahme klar darzustellen. Infrarotaufnahmen können bei entsprechendem Verdacht die OCT-Schnittbilddiagnostik sinnvoll ergänzen. Insbesondere auch zur OLMH-Verlaufsbeurteilung ist das Infrarot-Imaging gut geeignet. Das Wissen über den Ablauf der postoperativen Defektheilung und die Adaptation der OLMH-Ränder kann durch Infrarot-Imaging vertieft werden.