Diabetes Typ 2 ist eine Multiorganerkrankung, was die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte erfordert. Anhand eines Patientenbeispiels erläutern eine Diabetologin und ein Nephrologe, was sie im Verlauf von 10 Jahren auf welcher Grundlage zur nächsten Therapieentscheidung gelangen ließ. Zum Glück ist Kardio- und Nephroprotektion durch die neuesten Entwicklungen in der Pharmakotherapie erfolgversprechender geworden.
Bis vor kurzem gab es unter den Antidiabetika keine erwiesenermaßen renoprotektiven Medikamente. Dies hat sich geändert.
Das ESC-Leitlinien-Update 2023 bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Herzinsuffizienz (HF), denn nun werden SGLT-2i sowohl für HFrEF, als auch für HFmrEF und HFpEF empfohlen. Somit können jetzt alle Patient:innen mit HF von SGLT-2i als zentralem Bestandteil der Therapie profitieren.
Dapagliflozin ist nun zur Behandlung aller Patient:innen mit chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz zugelassen und bietet somit auch neue Hoffnung für die Therapie von jenen mit HFpEF. In der DELIVER-Studie zeigte der SGLT-2-Inhibitor eine signifikante Reduktion von Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen und CV-Todesfällen.
Ein Konsortium führender Fachgesellschaften erarbeitete jüngst auf Basis umfangreicher Metaanalysen einen Konsens für die Therapie koronarer Herzkrankheiten. Was dabei auffiel: Die duale Plättchenhemmung (DAPT) mit Ticagrelor ist die bevorzugte Therapieoption für das akute Koronarsyndrom (ACS).
Finerenon von Bayer ist ein nichtsteroidaler, selektiver Mineralokortikoid (MR)-Rezeptor-Antagonist und der erste Vertreter dieser Substanzklasse, der einen Nutzen im Hinblick auf renale und kardiovaskuläre Ereignisse bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (mit Albuminurie) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) gezeigt hat.