Erschienen in:
01.04.2005 | Einführung zum Thema
Intraokulare Entzündungen
Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung
verfasst von:
Prof. Dr. U. Pleyer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2005
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Auszug
„Economic blindness“ — dieser Begriff wurde unlängst für Patienten geprägt, die durch eine Visusminderung in ihren täglichen Aktivitäten eingeschränkt sind [
8]. Tatsächlich werden die Probleme von Patienten, die nicht in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen oder den beruflichen Anforderungen nachzukommen (Bildschirmarbeit), eher unterschätzt. Bereits bei einer Visusminderung auf 0,5 wird diese Grenze erreicht und betrifft eine schwer abschätzbare Zahl von Patienten, die im Berufsleben stehen oder sich in der Ausbildung befinden. In der Gruppe der 20- bis 60-jährigen sind die diabetische Retinopathie, intraokulare Entzündungen, tapetoretinale Erkrankungen und angeborene Fehlbildungen mit jeweils etwa 20% die häufigsten Ursachen. Nur die beiden erstgenannten Erkrankungen sind behandelbar. Während die Risiken der diabetischen Retinopathie sowohl dem Augenarzt als auch dem Patienten gut bekannt sind, wird die Prognose der chronisch verlaufenden Uveitis oft unterschätzt. In einer kürzlich erschienenen Untersuchung zur sozialen und ökonomischen Situation von Uveitispatienten in Großbritannien war im Langzeitverlauf bei 70% der Augen eine Visusminderung auf >0,3 eingetreten; bei 50% waren beide Augen betroffen [
8]. Heute sind die finanziellen Aufwendungen zur Behandlung intraokularer Entzündungen den Kosten zur Diabetesbetreuung gleichgezogen und werden in den USA mit etwa 400 Mio. $/Jahr beziffert. Exakte Angaben über die Prävalenz intraokularer Entzündungen liegen im deutschsprachigen Raum nicht vor. Gehen wir von Daten aus anderen Ländern aus, ist mit etwa 30.000–160.000 Patienten zu rechnen [
3]. …