Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
Inzidenz des malignen Melanoms und Veränderung der stadienspezifischen Inzidenz nach Einführung eines Hautkrebsscreenings in Schleswig-Holstein
verfasst von:
N. Eisemann, A. Waldmann, Prof. Dr. A. Katalinic
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
In Schleswig-Holstein wurde von Juli 2003 bis Juni 2004 ein Pilotprojekt zum Hautkrebsscreening (SCREEN) durchgeführt. Der Einfluss dieses Screenings auf die stadienspezifische Inzidenz des malignen Melanoms ist bislang unbekannt, aber für die Bewertung des Screenings von großer Bedeutung. Hypothetisch sollte ein effektives Hautkrebsscreening mittelfristig zu einem Rückgang der Inzidenzrate der prognostisch ungünstigen Stadien des Melanoms führen. Mit Daten des Krebsregisters soll dies auf bevölkerungsbezogener Ebene untersucht werden. Anhand von Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein für die Jahre 1999 bis 2009 wurden stadienspezifische altersstandardisierte Inzidenzraten für das maligne Melanom nach der T-Kategorie der TNM-Klassifikation (Tumordicke) berechnet. Die Inzidenz von prognostisch günstigen Tumoren (in situ und T1) war nach Durchführung des SCREEN-Projekts höher als vorher, während die Inzidenz von fortgeschrittenen Tumoren (T2, T3, und bei Frauen auch T4) deutlich zurückging. Während des Projektzeitraums kam es zu einem Wechsel der Klassifikation der Tumorstadien, der zu einem künstlichen Rückgang der ungünstigen Stadien beigetragen haben könnte. Dennoch stehen die Ergebnisse im Einklang mit einem zwischenzeitlich eingetretenen Rückgang der Melanommortalität in der Screeningregion.