Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema
Ischämie nach Anlage eines arteriovenösen Gefäßzugangs
Behandlung durch Flussreduktion mit intraoperativer Flussmessung
verfasst von:
Dr. J. Zanow, H. Scholz
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Patienten und Methoden
Bei 78 Patienten wurde wegen einer Ischämie die Flussreduktion eines arteriovenösen Zugangs mit intraoperativer Flusskontrolle durchgeführt. Ein präoperatives Flussvolumen >800 ml/min für autogene (n=67) bzw. >1200 ml/min für prothetische (n=11) Zugänge wurde als Selektionskriterium angesehen. Als Zielwert des Flusses wurden 400 ml/min für autogene und 600 ml/min für prothetische Zugänge festgelegt.
Ergebnisse
Eine fortgeschrittene Ischämie bestand bei 81% der Patienten. Der präoperative Fluss von durchschnittlich 1469 ml/min wurde auf 449 ml/min bei autogenen und 703 ml/min bei prothetischen Zugängen reduziert. Bei 86% wurde komplette Beschwerdefreiheit erreicht. Die primäre Offenheit war für die autogenen Zugänge signifikant besser als für die prothetischen Zugänge (92% vs. 55% nach 12 Monaten; 82% vs. 44% nach 36 Monaten). Die schlechtere Offenheitsrate der prothetischen Zugänge ist begründet in dem hohen Thromboserisiko der Zugänge mit einem Fluss <700 ml/min.
Schlussfolgerungen
Die Flussreduktion mit intraoperativer Flussmessung stellt eine effektive Rekonstruktionsmöglichkeit bei Patienten dar, die einen autogenen arteriovenösen Zugang mit hohem Fluss haben. Der Zielwert der Flussreduktion auf 400 ml/min bei autogenem Zugang ist nicht mit einer erhöhten Thromboserate verbunden. Für die prothetischen Zugänge erscheint ein höherer als der angestrebte Fluss von 750 ml/min notwendig, um das Thromboserisiko zu senken.