Erschienen in:
01.06.2007 | Leitthema
Zentralvenöse Obstruktionen beim Dialysepatienten
Chirurgische und endovaskuläre Behandlung – Eine Übersicht
verfasst von:
Dr. V. Mickley
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Die häufigste Ursache zentralvenöser Stenosen und Verschlüsse bei Hämodialysepatienten ist die wiederholte oder prolongierte Implantation dicklumiger Dialysekatheter. Wenn peripher der Obstruktion ein arteriovenöser Gefäßzugang funktioniert, entwickeln sich häufig die Zeichen einer venösen Hypertension mit Schwellung von Arm und Hand, gelegentlich auch venöse Ulzera.
Eine Shuntligatur bringt schnell Besserung, aber auch die Notwendigkeit der Schaffung eines neuen Gefäßzugangs. Für die oft multimorbiden Dialysepatienten bedeutet die interventionelle Therapie der zentralvenösen Abflussstörung eine wenig invasive Option zum Shunterhalt mit tolerablen Langzeitergebnissen. Die Indikation zur zentralvenösen Stentimplantation (während jeder Intervention oder nur bei spezieller Indikation) wird kontrovers diskutiert. Die chirurgische Rekonstruktion zentraler Venen bringt möglicherweise bessere Offenheitsraten, ist aber mit einer nennenswerten Morbidität und Mortalität belastet. Wenn interventionelle Verfahren versagen, sollte extraanatomischen venovenösen Bypassoperationen der Vorzug vor anatomischen Rekonstruktionen gegeben werden. Arterioarterielle Schleifeninterponate können als Dialysezugang der letzten Wahl bei kombiniertem Verschluss der V. cava superior und inferior eingesetzt werden.