Erschienen in:
07.06.2020 | Juvenile idiopathische Arthritis | Leitthema
Bewegung und Sport bei chronischen Erkrankungen
verfasst von:
M. Hartmann, M. Meyer, L. Brudy, R. Oberhoffer-Fritz, R. Böhm, H. Hebestreit, Dr. S. Hansmann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Bewegung und Sport sind wesentlich für Wohlbefinden und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Chronische Erkrankungen beeinflussen die Leistungs- und Teilhabemöglichkeiten und führen immer noch vielfach zu körperlicher Inaktivität.
Die positiven Effekte von Sport spielen gerade bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen eine wichtige, auch therapeutische Rolle. Tägliche Bewegung und Sport sollten wie bei Gesunden angestrebt werden. Um das zu erreichen, ist die Inklusion in den Schulsport von Bedeutung und meistens möglich. Ein vollständiges Sportverbot sollte auch bei chronischen Erkrankungen die Ausnahme bleiben.
Die Beurteilung der individuellen Sporttauglichkeit ermöglicht die zielgerichtete Beratung und Motivation. Bei Vorliegen individueller Einschränkungen sollte eine detaillierte Empfehlung für Sportlehrer mit einer laienverständlichen Beschreibung der Einschränkungen und Möglichkeiten festgehalten werden.
Beispielhaft werden nachfolgend leistungs- bzw. teilhabelimitierende Erkrankungen aus den für die Leistungs- und Belastbarkeit relevanten kardiovaskulären, pulmonalen und muskuloskeletalen Körpersystemen betrachtet und ihre Besonderheiten hinsichtlich der Sportausübung erläutert. Die dargestellten Grundprinzipien sind auf andere chronische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter übertragbar.
Sportverletzungen können im Wachstumsalter eine Herausforderung darstellen, insbesondere bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen. Die Berücksichtigung der individuellen Situation vor der Verletzung ermöglicht die Wiederherstellung der Mobilität und Überwindung von Ängsten.
Die anschließend vorgestellten allgemeingültigen Aktivitätsprinzipien, einschließlich allgemeiner Empfehlungen für Bewegung, können auf andere chronische Krankheiten übertragen werden.