Erschienen in:
01.03.2016 | Keratoplastik | Originalien
Refraktive Veränderungen bei Triple-Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik
verfasst von:
Dr. C. Girbardt, FEBO, N. Oertel, J. Adamek-Dyk, P. Wiedemann, A. Nestler
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) ist ein hyperoper Shift, d. h. eine Verschiebung der Refraktion in Richtung Pluswerte, beschrieben. Dies ist besonders bei der Kombination mit einer Kataraktoperation (Triple-DMEK) wegen der erforderlichen Auswahl einer Intraokularlinse relevant.
Ziel der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit wurden die durch Triple-DMEK induzierten refraktiven Veränderungen ausgewertet. Es erfolgte eine Aufschlüsselung der zugrunde liegenden Mechanismen anhand gemessener topographischer Daten.
Material und Methoden
Retrospektive Auswertung bei 29 Augen von 26 Patienten mit einer Triple-DMEK. Die prä- und postoperative Refraktion wurde mit der ursprünglich angestrebten Zielrefraktion verglichen. Anhand hornhauttopographischer Daten erfolgten Berechnungen zur Brechkraft mittels der Gullstrand-Formel.
Ergebnisse
Im Mittel kam es zu einem hyperopen Shift. Die Operation führte zu einer Aufsteilung der Hornhautrückfläche und Abflachung der Hornhautvorderfläche. Beides bedingte jeweils eine Abnahme der kornealen Brechkraft, wobei die Veränderungen der Rückfläche als der wichtigste Faktor identifiziert wurden. Diejenigen Patienten, die mit beiden Augen in der Studie repräsentiert waren, erreichten unabhängig von den präoperativen Werten sehr ähnliche postoperative Topographien beider Augen.
Diskussion
Bei dem beobachteten hyperopen Shift handelte sich um einen Mittelwert. Eine Vorhersage der Refraktion im konkreten Einzelfall war anhand der gemessenen Parameter nicht möglich. Generell ist die Auswahl einer IOL mit einer stärker myopen Zielrefraktion als bei einer standardmäßigen Kataraktoperation zu empfehlen.