Erschienen in:
19.05.2020 | Knie-TEP | Leitthema
Technik des Balancings durch Knochenschnitte
verfasst von:
Dr. D. Jeremić, R. Haaker
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unter kinematischem Alignment (KA) wird eine operative Technik verstanden, die den Fokus auf intraartikuläre Balance und Laxizität legt und den präarthrotischen Zustand des Kniegelenkes berücksichtig.
Ziel
Das Ziel der kinematischen Ausrichtung ist eine konstitutionell ausgerichtete Gelenkspaltlinie und eine ausgeglichene Weichteilmantelspannung. Durch das Umgehen der Proximalisierung der Gelenklinie und Bänder-Release wird das Risiko der Destabilisierung der ursprünglichen Physiologie des Gelenkes reduziert.
Technik
Nach Resektionen und Nachresektionen (Recuts) des distalen Femurs sollte eine natürliche distale femorale Gelenklinie in voller Streckung und auch die hintere Gelenklinie in 90° Beugung beibehalten bzw. wiederhergestellt werden. Damit ändert sich nichts an der Flexions-Extensions-Achse des Femurs, um welche sich das Kniegelenk bewegt. Die Prinzipien des KA verlangen, dass der distale femorale Cut unbedingt vor der Resektion der posterioren femoralen Kondylen erfolgt.
Ergebnis
Das Ergebnis ist eine natürliche Kniegelenksausrichtung, die die anatomische femorale und tibiale Achsen annähernd reproduziert. Ein ligamentäres Release ist selten erforderlich und alle nötigen Anpassungen sind in der Regel mit den knöchernen Nachresektionen vorzunehmen.