Erschienen in:
01.05.2011 | Fokus
Körperliche Aktivität in der Tumorprävention
verfasst von:
S. Kohler, MPH, Prof. Dr. Dr. M. Leitzmann
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Zahlreiche epidemiologische Studien belegen, dass regelmäßige körperliche Aktivität mit einer Risikoreduktion von Karzinomen des Kolons, der Mamma, des Endometriums, der Bronchien und des Pankreas einhergeht. Das Ausmaß dieser Risikoreduktion beträgt zwischen 20% und 30%. Als mögliche physiologische Wirkmechanismen eines potenziell günstigen Einflusses körperlicher Aktivität auf das Karzinomrisiko werden eine Steigerung der Insulinsensitivität, eine Reduktion bioverfügbarer Sexualhormone, eine Verbesserung der Immunfunktion, eine Regulierung antioxidativer Stoffwechselvorgänge, eine Steigerung der DNA-Reparaturkapazität sowie eine Abnahme chronischer Inflammation diskutiert. Die Komplexität der Einflüsse körperlicher Aktivität auf die Karzinogenese ist derzeit jedoch unzureichend untersucht. Künftige Studien sollten daher die physiologischen Wirkmechanismen körperlicher Aktivität auf unterschiedliche Krebsarten analysieren. Die gegenwärtigen Empfehlungen zur körperlichen Aktivität stützen sich auf epidemiologische Studien und legen nahe, mindestens 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche moderat körperlich aktiv zu sein.