Kommentar I zum Fall: „Palliativmedizin im interkulturellen Kontext“

Auszug

Im vorliegenden Fall geht es um die Indikationsstellung und die Durchführung einer palliativen Sedierung bei einem unheilbar kranken Patienten mit einer infausten Prognose im interkulturellen Kontext. In diesem Fall lassen sich einige Entscheidungs- und Handlungsformen feststellen, die als kulturelle Praxis mit ethischer Relevanz zu bezeichnen sind und im medizinischen Alltag in dieser Art und Weise selten anzutreffen sind. Aufgrund ihres normativen Inhalts verdienen sie, bei der Gestaltung eines ethisch vertretbaren Umgangs in einem interkulturellen Setting berücksichtigt zu werden. Außerdem findet zwischen dem Vater des Patienten und dem Behandlungsteam ein Entscheidungs- und Interessenkonflikt während der Durchführung der geplanten Medikation im Rahmen der palliativen Sedierung statt. …