Zusammenfassung
Das komplex-regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist durch Schmerz, sensorische, vegetative, motorische und trophische Störungen charakterisiert. Die Symptomatik ändert sich jedoch im Verlauf. Zu Beginn ist die Pathophysiologie durch die Aktivierung des Immunsystems dominiert. Danach entwickeln sich zentrale Reorganisations- und Lernvorgänge. Dadurch werden Bewegungsstörungen, vegetative und sensible Symptome und Körperschemastörungen generiert. Psychische Faktoren beeinflussen den Verlauf. Die Therapie muss der jeweiligen pathophysiologischen Veränderung angepasst sein: eine antientzündliche medikamentöse Therapie (Steroide, Bisphosphonate, DMSO-Creme) in akuten Stadien, gegen die Schmerzen die üblichen antineuropathischen Medikamente; i.v. Ketamin ist nebenwirkungsreich. Wichtige Therapiebestandteile sind weiter Physio- und Ergotherapie, z. T. mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen, evtl. Psychotherapie, invasive Verfahren nur in Ausnahmefällen. Die Prognose bezüglich Funktion und Schmerz ist nicht generell schlecht.