Erschienen in:
01.01.2005 | Schwerpunkt: Onkologische Notfälle
Kompressionssyndrome
verfasst von:
J. Wierecky, Prof. Dr. C. Bokemeyer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Die „obere Einflussstauung“ ist durch eine externe Kompression, Invasion oder Thrombose der oberen Hohlvene gekennzeichnet. Häufigste Ursachen sind maligne Tumorerkrankungen, v. a. Bronchialkarzinome und Lymphome. Typische Symptome sind zunehmende Dyspnoe, Schwellung von Kopf und Hals sowie Zyanose des Oberkörpers. Bei den meisten Patienten kann durch eine Strahlen- oder Chemotherapie eine rasche Beschwerdebesserung erreicht werden. Hierbei ist die Ermittlung der definitiven Diagnose vor der Therapie von essenzieller Bedeutung. Nur unter Notfallbedingungen wie beim rasch progredienten Hirn- oder Larynxödem ist eine Therapie ohne vorherige Diagnosestellung gerechtfertigt. In letzter Zeit hat die perkutane Anlage von venösen Gefäßstents erheblich an Bedeutung gewonnen.
Ein spinales Kompressionssyndrom ist eine der am meisten gefürchteten Komplikationen in der Onkologie. Das initiale Symptom ist der progrediente Rückenschmerz mit häufig radikulärer Verteilung, gefolgt von neurologischen Ausfallerscheinungen. Die entscheidende diagnostische Maßnahme stellt eine Kernspinuntersuchung der Wirbelsäule dar. Nach initialer Steroidgabe sollte so schnell wie möglich eine neurochirurgische Intervention bzw. Strahlentherapie erfolgen.