Erschienen in:
01.07.2004 | Zum Thema
Kontrazeption—Integration in die Lebensplanung der Frau
verfasst von:
Prof. Dr. H. Hepp
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2004
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Zusammenfassung
Der Praxis der Fertilitätskontrolle durch reversible oder irreversible Kontrazeption stehen die Diagnostik und Therapie der ungewollten Kinderlosigkeit gegenüber. Kontrazeption ist heute für jede fruchtbare Ehe und Partnerschaft eine Aufgabe, die ihr zur Bewältigung aufgetragen ist; entweder zur Beeinflussung der zeitlichen Abstände der gewünschten Kinder oder zur Planung der Familiengröße. Kontrazeption ist, unabhängig von bevölkerungspolitischen Aspekten, als Aufgabe der Präventivmedizin zu sehen. Ganz offensichtlich wird der präventive Charakter der Kontrazeption vor dem Hintergrund der medizinischen, psychischen und ethischen Aspekte der Abruptio. Eine hohe präventivmedizinische Bedeutung hat die Kontrazeption insbesondere bei Jugendlichen, wobei eine kontinuierliche Sexualerziehung zur Verantwortung im Mittelpunkt der Prävention steht. Die Identifikation mit irgendeiner antikonzeptiven Methode führt sich selbst ad absurdum. Die Empfehlung unzuverlässiger Methoden ist als Kunstfehler anzusehen.
Mit der Perfektionierung von Kontrazeption ist jedoch jedes Mitglied unserer Gesellschaft auch für jedes nicht empfangene und geborene Kind verantwortlich. Frauenärztinnen und -ärzte sind Mitgestalter am demographischen Wandel und der sozialpolitischen Wirklichkeit.