Erschienen in:
12.03.2018 | Kopfschmerzen | Originalien
Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Thüringen
Repräsentative Ergebnisse einer regionalen Modulstudie in KiGGS Welle 1
verfasst von:
Dr. L. Krause, E. Mauz
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 2/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei Kindern und Jugendlichen können sich wiederholt auftretende Schmerzen negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Untersucht werden in dieser Arbeit wiederholt auftretende Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen in Thüringen. Datenbasis ist eine repräsentative Teilstichprobe aus dem in KiGGS Welle 1 (erste Folgeerhebung der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“) durchgeführten Landesmodul Thüringen (2010–2012; n = 4096; 3–17 Jahre). Die 3‑Monats-Prävalenz wiederholt auftretender Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen wird nach soziodemografischen Faktoren berichtet und mit den Prävalenzen für Gesamtdeutschland verglichen. Außerdem werden mögliche assoziierte Faktoren wiederholt auftretender Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen in den letzten 3 Monaten analysiert. Die Ergebnisse für Thüringen zeigen, dass 3‑ bis 10-jährige Kinder am häufigsten von wiederholt auftretenden Bauchschmerzen betroffen sind (M: 24,1 %; J: 16,7 %), während 11- bis 17-jährige Jugendliche am häufigsten von wiederholt auftretenden Kopfschmerzen berichten (M: 36,8 %; J: 20,6 %). Es zeigen sich vereinzelt sozioökonomische Unterschiede in der 3‑Monats-Prävalenz wiederholt auftretender Bauch- und Rückenschmerzen zuungunsten der niedrigen Statusgruppe. Im Vergleich zu Gleichaltrigen in Gesamtdeutschland berichten Mädchen und Jungen in Thüringen nicht häufiger von wiederholt auftretenden Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen in den letzten 3 Monaten. Die untersuchten assoziierten Faktoren – mittelmäßige bis sehr schlechte subjektive Gesundheit, emotionale Probleme wie Ängstlichkeit und depressive Symptome, chronische Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden, Migräne, Inanspruchnahme einer Praxis für innere Medizin, Orthopädie oder Neurologie und stationäre Behandlungen im Krankenhaus – stehen mit der 3‑Monats-Prävalenz wiederholt auftretender Kopf‑, Bauch- und Rückenschmerzen positiv im Zusammenhang. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse, dass wiederholt auftretende Schmerzen ein häufiges Phänomen im Kindes- und Jugendalter darstellen. Sie unterstreichen damit die Public-Health-Relevanz von Schmerzen in dieser jungen Altersgruppe.