Skip to main content
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis 2/2016

26.02.2016 | Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch | Psychiatrie

Medikamentenübergebrauchs­kopf­schmerz

Diagnostische Kriterien und Fallbeispiele

verfasst von: Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner

Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 2/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Prospektive Längsschnittuntersuchungen belegen eindeutig einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Übergebrauch von Schmerz- und Migränemitteln und der Kopfschmerzchronifizierung. Übergebrauch jeglicher akuter Kopfschmerzmedikation ist zu etwa 30–50 % Ursache und damit der Hauptfaktor für chronischen Kopfschmerz. Die Prävalenz von Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜKS) dürfte etwa bei 3 % liegen.
Die diagnostischen Kriterien des MÜKS sind Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen pro Monat, regelmäßiger Übergebrauch eines oder mehrerer Medikamente zur akuten symptomatischen Kopfschmerzbehandlung über mehr als 3 Monate, der Kopfschmerz hat sich während des Medikamentenübergebrauchs entwickelt oder verschlimmert und innerhalb von 2 Monaten nach Unterbrechung des Medikamentenübergebrauchs verschwindet der Kopfschmerz bzw. kehrt auf sein Ausgangsniveau zurück. Klinisch handelt es sich meist um einen vermischten holokranken Kopfschmerz, der nicht mehr eindeutig einer Migräne oder einem Spannungskopfschmerz zugeordnet werden kann. Das sog. Schaukelmodell hat sich im Rahmen der Psychoedukation bewährt. Wenn im ambulanten Bereich ein Schmerzmittelentzug nicht möglich ist, dann sollte auch an eine stationäre multimodale Entzugstherapie gedacht werden.
Anhänge
Nur mit Berechtigung zugänglich
Metadaten
Titel
Medikamentenübergebrauchs­kopf­schmerz
Diagnostische Kriterien und Fallbeispiele
verfasst von
Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner
Publikationsdatum
26.02.2016
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
psychopraxis. neuropraxis / Ausgabe 2/2016
Print ISSN: 2197-9707
Elektronische ISSN: 2197-9715
DOI
https://doi.org/10.1007/s00739-016-0309-y

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2016

psychopraxis. neuropraxis 2/2016 Zur Ausgabe

Panorama

Panorama

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

23.04.2024 Demenz Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.

Weniger postpartale Depressionen nach Esketamin-Einmalgabe

Bislang gibt es kein Medikament zur Prävention von Wochenbettdepressionen. Das Injektionsanästhetikum Esketamin könnte womöglich diese Lücke füllen.

„Psychotherapie ist auch bei sehr alten Menschen hochwirksam!“

22.04.2024 DGIM 2024 Kongressbericht

Die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie gilt als effektivster Ansatz bei Depressionen. Das ist bei betagten Menschen nicht anders, trotz Besonderheiten.

Auf diese Krankheiten bei Geflüchteten sollten Sie vorbereitet sein

22.04.2024 DGIM 2024 Nachrichten

Um Menschen nach der Flucht aus einem Krisengebiet bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist es gut zu wissen, welche Erkrankungen im jeweiligen Herkunftsland häufig sind. Dabei hilft eine Internetseite der CDC (Centers for Disease Control and Prevention).

Update Psychiatrie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.