Erschienen in:
07.12.2023 | Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor | Leitthema
Radiologische Bildgebung bei „cancer of unknown primary“
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. Felix T. Kurz, Christoph Berliner, Johannes Wessling, Stefan Delorme
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 3/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Problem
Wenn bei metastasierten Tumorerkrankungen kein offensichtlicher Primärtumor nachweisbar ist („cancer of unknown primary“, CUP), sollte dieser dennoch möglichst identifiziert werden, da eine spezifische Therapie bessere Resultate erzielt als eine empirische, palliative Behandlung eines CUP.
Methodik
Die neue Leitlinie der European Society for Medical Oncology (ESMO) definiert Algorithmen zur Abklärung bei CUP, bei denen radiologische und nuklearmedizinische bildgebende Verfahren eine zentrale Stellung einnehmen. Wichtige Hinweise auf einen möglichen Primärtumor sind Größe und Morphologie von Herden und das Vorliegen einer „dominanten“ Läsion, ebenso das Muster von hämatogen metastatisch befallenen Organen und die anatomische Verteilung befallener Lymphknoten.
Schlussfolgerung
Bei Patienten mit Metastasen spielt beim Auffinden eines möglichen Primärtumors die bildgebende Diagnostik eine wichtige Rolle, aber die Befunde müssen in Kenntnis der klinischen und immunhistochemischen Befunde erhoben werden. In schwierigen Fällen sollte interdisziplinär zwischen Referenzonkologie, -radiologie und -pathologie über das Vorliegen eines CUP beraten werden.