Erschienen in:
02.03.2021 | Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor | Leitthema
Systemische Tumortherapien des CUP-Syndroms
verfasst von:
Dr. med. Gregor Zaun, Prof. Dr. med. Martin Schuler
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bezeichnung CUP-Syndrom („cancer of unknown primary site“) umfasst eine heterogene Gruppe metastasierter Tumorerkrankungen mit einem unbekannten Primärtumor, die 2–4 % aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland umfasst. Insbesondere beim disseminiert metastasierten CUP-Syndrom liegt meist eine sehr ungünstige Prognose vor.
Ziel
Diese Arbeit fasst den aktuellen Standard der systemischen Therapie beim CUP-Syndrom zusammen und weist auf mögliche zukünftige Therapiekonzepte hin.
Material und Methoden
Für diese Arbeit erfolgte eine fokussierte Literaturrecherche in der Datenbank PubMed sowie die Auswertung aktueller Leitlinien und Empfehlungen wissenschaftlicher Fachgesellschaften.
Ergebnis
Zur Therapieoptimierung von Patienten mit einem CUP-Syndrom sollte eine Einteilung in prognostisch günstige Subgruppen erfolgen, um eine entsprechende subgruppenspezifische Therapie durchzuführen. Liegt eine derartige Subgruppe nicht vor, besteht die aktuelle medikamentöse Standardtherapie in an die Histologie adaptierten Kombinationen mit Platin. Zielgerichtete Therapien bei detektierten Treibermutationen sowie der Einsatz von Immuncheckpointhemmern scheinen vielversprechend, sind aktuell jedoch noch Gegenstand laufender Studien. Entitätenspezifische Therapien nach Festlegung des mutmaßlichen Primärtumors anhand von Genexpressionsanalysen zeigten bisher gegenüber der platinbasierten Standardchemotherapie in Studien keinen Überlebensvorteil.
Schlussfolgerung
Neben den derzeitigen Standardtherapien werden aktuell vermehrt primärtumorunabhängige Therapieansätze untersucht. Dies lässt zukünftig auf eine Verbesserung der Prognose auch beim weit fortgeschrittenen CUP-Syndrom hoffen.