Erschienen in:
12.11.2018 | Pediculosis corporis | Übersichten: Umweltmedizin – Arbeitsmedizin
Schützengrabenfieber – die humane Infektion mit Bartonella quintana
Eine Literaturübersicht
verfasst von:
N. Schöffel, G. Volante, D. Klingelhöfer, M. Braun, D. A. Groneberg
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Die Infektion mit dem Bakterium Bartonella quintana (B. q.) kann zum sog. Schützengrabenfieber führen, welches auch Wolhynisches Fieber oder Fünftagefieber genannt wird. B. q. wird dabei über den Kot von infizierten Menschenläusen, den diese während des Blutsaugens abgeben, auf den Menschen übertragen. Für die Infektion des Menschen spielt die Kleider- bzw. Körperlaus die größte Rolle (syn.: Pediculus humanus corporis). Die Erkrankung ist weltweit verbreitet. Zu Epidemien kam es in der Vergangenheit mehrfach v. a. unter Soldaten während der beiden Weltkriege. Für die epidemische Ausbreitung sind insbesondere enger Körperkontakt, schlechte hygienische Verhältnisse und Körperlausbefall von essenzieller Bedeutung. In den entwickelten Ländern sind heutzutage v. a. immunsupprimierte Menschen (z. B. HIV-Infizierte) und Obdachlose am meisten gefährdet für eine Infektion. Während der Großteil der Infektionen einen milden oder asymptomatischen Verlauf zeigt, kann die Infektion mit B. q. auch Auslöser einer Endokarditis, Meningitis und/oder bazillären Angiomatose mit fulminanten und potenziell letalen Verläufen sein. Es ergeben sich verschiedene wichtige Aspekte im beruflichen Kontext, insbesondere für Einrichtungen zur Gemeinschaftsunterbringung (z. B. Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser). Diese Arbeit gibt eine kurze Übersicht über den aktuellen Stand der Wissenschaft hinsichtlich Epidemiologie, Pathologie, Diagnostik, Therapie und Prävention unter besonderer Berücksichtigung arbeitsmedizinisch relevanter Inhalte.