Erschienen in:
24.10.2016 | Laparoskopie | Leitthema
Der intelligente Operationssaal
Vom passiven Gerätepark zum mitdenkenden, kognitiven Assistenten
verfasst von:
Dr. H. G. Kenngott, Dr. M. Wagner, A. A. Preukschas, Prof. Dr. B. P. Müller-Stich
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Moderne Operationssäle sind zwar zumeist digital vernetzt, konzentrieren sich bisher aber hauptsächlich auf die Darstellung, Weitergabe und Verteilung von Bildern. Geräteinformationen und Abläufe innerhalb des Operationssaals werden kaum berücksichtigt. Kognitive Assistenzsysteme haben in anderen Bereichen wie der Automobilindustrie und Logistik zu einem fundamentalen Umdenken geführt. Prinzipiell bieten die teilweise hoch repetitiven Aufgaben im Operationssaal ebenfalls großes Potenzial, maschinell automatisch durch ein mitdenkendes System unterstützt zu werden. Dabei geht es auch um die Verbesserung der Abstimmung der Arbeitsabläufe im gesamten Operationstrakt und im Krankenhaus auf den perioperativen Prozess. Mit entsprechenden Daten aus Krankenhausinformationssystemen, von medizintechnischen Geräten sowie entsprechender Modellierung des chirurgischen Ablaufs können in Zukunft intelligente Systeme den Arbeitsablauf im Operationssaal optimieren und den Chirurgen entscheidend entlasten. Erste Ergebnisse hinsichtlich der Nutzung von Gerätedaten und der automatischen Steuerung des Operationssaales liegen bereits vor. Solche Systeme umfassen unter anderem die laparoskopische Kamerasteuerung. Übergreifende kognitive Assistenzsysteme, die auch das Wissen um Patienten, Prozesse und Informationen abbilden und für die Verbesserung der Therapie nutzen, sind in der klinischen Routine noch nicht vorhanden, aber dringend notwendig, um den Chirurgen situationsbezogen in seinen Handlungen aktiv und automatisch zu unterstützen, um damit die Behandlung von Patienten weiter zu verbessern.