Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Laparoskopische IPOM-Technik
verfasst von:
Prof. Dr. D. Berger
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Die laparoskopische intraperitoneale Onlay-Mesh (IPOM)-Technik zur Reparation von Narben- und parastomalen Hernien findet seit der Erstbeschreibung 1993 zunehmende Verbreitung. Der entscheidende Vorteil gegenüber offenen Techniken liegt in der reduzierten Rate an Wundkomplikationen. Die Rezidivrate scheint ebenfalls geringer zu sein. Die technischen Grundlagen beruhen auf der Darstellung der gesamten vorderen Bauchwand im Rahmen der Adhäsiolyse und der Abdeckung der gesamten ursprünglichen Narbe mit einer Überlappung von mindestens 5 cm. Fettgewebsstrukturen wie die Ligg. falciforme und teres hepatis müssen disseziert werden, im Unterbauch wird der prävesikale Raum eröffnet, um eine adäquate Fixation des Netzes zu ermöglichen. Netzmaterialien müssen auf der parietalen Seite eine rasche und stabile Inkorporation erzielen und auf der viszeralen Seite Adhäsionen verhindern. Mehrere einander überlappende Netze müssen möglich sein, um auch ausgedehnte Hernien versorgen zu können. Zu den einzelnen technischen Aspekten gibt es keine klinischen Daten von hoher Evidenz, sondern nur Darstellungen persönlicher Präferenzen. Trotzdem sind bei Beachtung der 3 entscheidenden Grundsätze – Abdeckung der gesamten Narbe, breite Überlappung und Verwendung adäquaten Netzmaterials – sehr gute klinische Ergebnisse zu erreichen.