Erschienen in:
01.11.2012 | Originalien
Laryngologie im ausgehenden 19. Jahrhundert
Das Beispiel der Behandlung Friedrich III.
verfasst von:
Dr. M. Teschner
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Einleitung
Im Jahre 1887 erkrankte der spätere Kaiser Friedrich III. an einem Larynxkarzinom. Die lange Krankengeschichte vom Beginn einer Heiserkeit im Januar 1887 bis zum Tod im Juni 1888 ist aufgrund der prominenten Stellung des Patienten umfangreich dokumentiert und bietet einen Einblick in die Laryngologie des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Material und Methode
Die unter der Leitung des englischen Laryngologen Dr. Mackenzie mitbehandelnden deutschen Ärzte verfassten über die Behandlung Friedrich III. sowie deren Umstände Berichte, welche im Jahre 1888 durch die Kaiserliche Reichsdruckerei publiziert wurden. Diese Berichte wurden im Hinblick auf die damaligen Behandlungsprämissen sowie die diagnostischen und therapeutischen Vorgehensweisen analysiert.
Ergebnisse
Die zitierten Passagen der Niederschriften eröffnen einen lebhaften historischen Blickwinkel in die Behandlungsprämissen und Vorgehensweisen bei Kehlkopferkrankungen im ausgehenden 19. Jh.
Diskussion
Die Analyse dieses exemplarischen Beispiels legt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Laryngologie des 19. Jh. mit der heutigen Laryngologie offen. Viele der damals entwickelten Techniken und Prämissen können noch heute als Grundlage der Behandlungsoptionen angesehen werden. Andere Vorgehensweisen sind jedoch obsolet.