Erschienen in:
01.11.2012 | Originalien
Postoperativer Schmerz nach Mittelohrchirurgie
verfasst von:
D. Wittekindt, C. Wittekindt, W. Meissner, Prof. Dr. O. Guntinas-Lichius
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl die Mittelohrchirurgie zu den häufigen Operationen des HNO-Fachgebiets zählt, gibt es nur wenige Untersuchungen zum postoperativen Schmerz.
Material und Methoden
In einer prospektiven Untersuchung wurde bei 73 erwachsenen Patienten am ersten postoperativen Tag nach Mittelohrchirurgie standardisiert mit dem Fragebogen des deutschlandweiten QUIPS-Projekts (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) der postoperative Schmerz und die Abhängigkeit von Patientencharakteristika, Operationscharakteristika und der erfolgten perioperativen Schmerztherapie gemessen.
Ergebnisse
Insgesamt waren die Schmerzen am ersten postoperativen Tag gering. Die perioperative Schmerztherapie bestand überwiegend aus Prämedikation mit Midazolam, Remifentanil intraoperativ, Metamizol im Aufwachraum und auf Station. Die univariate und die multivariate Analyse zeigten, dass ansonsten gesunde Patienten mehr unter Schmerzen litten als Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand. Etwa die Hälfte der Patienten verlangte Schmerzmedikamente auf Station. Trotz umgehender Schmerztherapie mit Nichtopioiden und/oder Opioiden gaben diese Patienten signifikant höhere maximale Schmerzen an und waren weniger zufrieden mit der Schmerztherapie als Patienten, die auf Station keine Schmerzlinderung verlangten.
Schlussfolgerungen
QUIPS ist ein einfaches Instrument, um die Qualität der Schmerztherapie nach Ohroperationen in der eigenen Klinik zu untersuchen. Schmerzen nach Mitteloperationen erscheinen moderat zu sein, aber die Basisschmerztherapie von Patienten, die postoperativ nach Schmerzmedikation verlangen, muss verbessert werden.