Erschienen in:
02.09.2016 | Originalien
Laterale ulnare Kollateralbandplastik
Biomechanische Untersuchung zur posterolateralen Rotationsinstabilität des Ellenbogens
verfasst von:
Dr. M. Hackl, T. Leschinger, C. Ries, W. F. Neiss, L. P. Müller, K. Wegmann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die chronische posterolaterale Rotationsinstabilität (PLRI) des Ellenbogens resultiert aus einer Insuffizienz des lateralen Kollateralbands (LCL). Die laterale ulnare Kollateralband(LUCL)-Plastik stellt ein etabliertes Therapieverfahren bei PLRI dar, rezidivierende Instabilitäten sind jedoch nicht selten.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser In-vitro-Studie war es, die posterolaterale Rotationsstabilität des Ellenbogens bei intaktem LCL, nach Durchtrennung des LCL und nach LUCL-Plastik mittels autologem Trizepssehnengraft und Doppel-BicepsButtonTM-Fixierung zu analysieren.
Material und Methoden
Die posterolaterale Rotation von 6 unfixierten Ellenbogenpräparaten bei einem Drehmoment von 3 Nm in 0°, 45°, 90° und 120° Flexion wurde bei intaktem LCL, nach Durchtrennung des LCL und nach LUCL-Plastik untersucht. Zudem erfolgte eine zyklische Belastung (1000 Zyklen) bei intaktem LCL und nach LUCL-Plastik.
Ergebnisse
Das intakte LCL und die LUCL-Plastik zeigten eine vergleichbare Primärstabilität (0,250 ≤ p ≤ 0,888). Die Durchtrennung des LCL führte zu einer ausgeprägten PLRI (p < 0,001). Nach zyklischer Belastung unterschied sich die Stabilität des intakten LCL nicht von der LUCL-Plastik (p = 0,218). Die posterolaterale Rotation nahm im Laufe der zyklischen Belastung bei der LUCL-Plastik (3,2° ± 0,8°) deutlicher zu als beim intakten LCL (2,0° ± 0,7°; p = 0,020).
Diskussion
Die LUCL-Plastik mit BicepsButtonTM-Fixierung weist eine dem nativen LCL vergleichbare biomechanische Stabilität auf. Klinische Studien müssen zeigen, ob sich durch diese Technik die Komplikationsrate senken lässt.