Erschienen in:
03.03.2021 | Kutane Paraneoplasien | Leitthema
Hyperplasie-assoziierte obligate Paraneoplasien der Haut
verfasst von:
Morna F. Schmidt, Martin Schaller, PD Dr. Laurenz C. Schmitt, M.Sc.
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hyperplasie-assoziierte obligate kutane Paraneoplasien stellen eine wichtige Differenzialdiagnose im klinischen Alltag dar. Durch eine frühzeitige Diagnosestellung der zugrunde liegenden Tumorerkrankung kann die Prognose des Patienten entscheidend verbessert werden.
Pathogenese
Die Hyperplasie ist wahrscheinlich vor allem zytokinvermittelt. Der Primärtumor und/oder die Metastasen schütten Wachstumsfaktoren und Transkriptionsfaktoren aus, die über Bindung an epidermale Rezeptoren zu Hyperproliferation von Keratinozyten führen.
Acanthosis nigricans maligna
Auffallend sind symmetrische, vor allem intertriginöse Hyperpigmentierungen mit teilweise verrukösen Hyperplasien und Lichenifikation meist in Assoziation mit Adenokarzinomen des Magens. Sonderformen sind die floride kutane Papillomatose und „tripe palms“. Abzugrenzen ist die Pseudoacanthosis nigricans bei Stoffwechsel- und hormonellen Störungen.
Leser-Trélat-Syndrom
Es kommt zu einem eruptiven Auftreten von Verrucae seborrhoicae assoziiert mit viszeralen Tumoren.
Acrokeratosis Bazex
Charakteristisch sind Erythem und Schuppung an den initialen Prädilektionsstellen Nasenrücken, Ohrhelix und Akren mit späterer Ausbreitung bei Tumoren des oberen Aerodigestivsystems. Klinisch ist die Acrokeratosis Bazex von einer Psoriasis abzugrenzen.
Therapie
Entscheidend ist die Behandlung des Primärtumors, wodurch es auch zum Rückgang der Hautsymptome kommt. Rekurrenz spricht für ein Tumorrezidiv.