Erschienen in:
01.10.2007 | Leitthema
Primäre Ovarialinsuffizienz und Fertilität
verfasst von:
Dr. B. Heiss, K. Hänseroth, W. Distler
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 10/2007
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Zusammenfassung
Bei der primären Ovarialinsuffizienz handelt es sich um einen hypergonadotropen Hypogonadismus, der bei etwa 1% aller Frauen vorkommt. In der überwiegenden Zahl der Fälle liegt eine idiopathische Form vor, da die Ursache der Ovarialinsuffizienz nicht eruierbar ist. Weiterhin muss man unterscheiden, ob eine genetisch bedingte Ovarialinsuffizienz vorliegen könnte oder ob Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Enzymdefekte sowie eine Radio- und/oder Chemotherapie die Schädigung der Ovarien bedingt hat. Die Differenzialdiagnostik umfasst einerseits die Hormon- und Chromosomenanalyse, andererseits die Bestimmung von immunologischen, infektiologischen und metabolischen Parametern. Grundsätzlich ist die hypergonadotrope Ovarialinsuffizienz mit dem Verlust der Reproduktionsfähigkeit verbunden. Dennoch wird in der Literatur über erfolgreiche Kinderwunschbehandlungen berichtet, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei der hypergonadotropen Ovarialinsuffizienz mit 5–10% angegeben werden kann.