Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Risikoadaptierte Früherkennung
Schwerpunkt: Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
verfasst von:
K. Rhiem, Prof. Dr. R.K. Schmutzler
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Die für Frauen der Allgemeinbevölkerung ohne ein familiär erhöhtes Brustkrebsrisiko zur Verfügung stehenden Brustkrebsfrüherkennungsuntersuchungen sind für die kleine Gruppe der Frauen mit einer erblichen Belastung für Brust- und Eierstockkrebs nicht ausreichend. Das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs beginnt in Deutschland mit dem 50. Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Großteil der genetisch belasteten Frauen bereits erkrankt. Zudem ist die Röntgenmammographie als alleiniges Screening-Verfahren aufgrund des jungen Ersterkrankungsalters von Frauen aus belasteten Familien ungeeignet, da sie bei der typischen Parenchymdichte der jungen Brust eine hohe Rate falsch negativer Befunde aufweist. Daher wurden national durch das „Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ und auch international prospektive Interventionsstudien initiiert, in deren Rahmen BRCA-Mutationsträgerinnen und Frauen mit einem genetisch erhöhten Risiko und ohne BRCA-Mutationsnachweis eine intensivierte, multimodale Brustkrebsfrüherkennung angeboten wird. Diese wird in Deutschland derzeit in 15 spezialisierten Zentren des „Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ unter Einbezug der Magnetresonanztomographie mit engmaschigeren Screening-Intervallen und einem vorgezogenen Beginn prospektiv evaluiert.