Erschienen in:
01.08.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Humerusschaftfrakturen
verfasst von:
Dr. A. Schittko
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2004
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Zusammenfassung
Seit 1964 Lorenz Böhler in seiner Arbeit „Gegen die operative Behandlung von frischen Oberarmschaftbrüchen“ dogmatisch die operative Behandlung als Ausnahmeindikation hinstellte, hat sich in den letzten Jahren ein Pradigmenwechsel hin zur operativen Behandlung vollzogen. Die konservative Behandlung wird nun nur noch in Ausnahmesituationen nach klar definierten Indikationen durchgeführt. Die operative Behandlung wurde durch die Weiterentwicklung der Implantate nach der klassischen Plattenosteosynthese vor allem durch die nun zur Verfügung stehenden intramedullären rotationsstabilen Implantate ergänzt. Der Fixateur externe zur Primärversorgung beim polytraumatisierten Patienten oder als Rückzugsverfahren bei Komplikationen sollte nicht im chirurgischen Repertoire fehlen. Besonderes Augenmerk ist auf die Behandlung des primären und die Vermeidung des sekundären Nervenschaden, vor allem des N. radialis zu achten. Hier ist tendenziell die operative Revision des Nerven bei unklaren Verläufen zu empfehlen. Bei den seltenen kindlichen Oberarmschaftfrakturen ist grundsätzlich der konservativen Behandlung der Vorrang zu geben, wobei bei Komplikationen der konservativen Behandlung entschlossen auf eine definitive operative Stabilisierung umgeschwenkt werden sollte.