Erschienen in:
01.08.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Symptome und Diagnosestellung auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. A. Keilmann, A.K. Läßig, S. Nospes
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2013
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Zusammenfassung
Die Definition auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) basiert auf den beeinträchtigten auditorischen Fähigkeiten. AVWS sind Störungen zentraler Prozesse des Hörens, u. a. der Differenzierung und Identifikation von Zeit-, Frequenz- und Intensitätsveränderungen, der Geräuschlokalisation, Lateralisation, Störgeräuschbefreiung und dichotischen Verarbeitung, die nicht durch Komorbiditäten wie eine Aufmerksamkeitsstörung zu erklären sind. Entsprechend der deutschen Definition einer AVWS (im Gegensatz zur „central auditory processing disorder“, CAPD), schließen auch ein peripherer Hörverlust oder eingeschränkte kognitive Fähigkeiten eine AVWS aus. Die Diagnostik umfasst die Prüfung der auditiven Funktionen und die erforderliche Ausschlussdiagnostik. Wenn in mindestens 2 Bereichen Leistungen unterhalb der 2. Standardabweichung liegen, liegt eine AVWS vor. Die Therapie einer AVWS richtet sich nach den festgestellten Defiziten. Übungsbehandlungen, kompensatorische Strategien und die Verbesserung der Hörbedingungen können sinnvoll sein.