Erschienen in:
01.07.2003 | Arzneimitteltherapie
Zur Häufigkeit und Vermeidbarkeit von tödlichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen
verfasst von:
J. U. Schnurrer, Prof. Dr. J. C. Frölich
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2003
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Zusammenfassung
Etwa jede zweite ärztliche Entscheidung betrifft die Arzneitherapie. Auf der Basis einer repräsentativen norwegischen Studie, die die Todesfälle durch Arzneimittel bei stationären internistischen Patienten mit Hilfe von Autopsien und Arzneimittelkonzentrationsmessungen erfasste, muss mit 58 000 Todesfällen allein im stationären internistischen Bereich in Deutschland gerechnet werden, von denen nur etwa 6% von den behandelnden Ärzten als solche klassifiziert wurden. Die mit der Arzneitherapie einhergehenden Risiken werden offenbar erheblich unterschätzt. In der Hälfte der Fälle handelt es sich um Medikationsfehler, die potenziell alle vermeidbar wären. Neben einer verbesserten klinisch-pharmakologischen Aus- und Fortbildung wäre der Einsatz klinisch-pharmakologischer Expertensysteme zur Therapieoptimierung ein entscheidender Schritt, um die derzeitige Situation zu verbessern.