Erschienen in:
01.05.2009 | Schwerpunkt: Transplantationsmedizin
Lebertransplantation
Indikationen und Ergebnisse
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. C.P. Strassburg, M.P. Manns
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Mit rund 64.000 Transplantationen in Europa seit 1988 ist die Lebertransplantation mittlerweile eine Standardtherapie für fortgeschrittene, anderweitig nicht heilbare chronische Lebererkrankungen. Die Hauptindikationsgruppe umfasst Leberzirrhosen verschiedener Ätiologien. In dieser Patientengruppe sind nach 5 Jahren 72% und nach 10 Jahren 62% der Patienten am Leben. Zu den wichtigsten Indikationen in Deutschland zählen dabei die alkoholische Zirrhose, in jüngster Zeit mit zunehmender Tendenz Tumorerkrankungen und viral induzierte Zirrhosen. Seit Dezember 2006 wird die Priorität für eine Lebertransplantation durch das „model for end stage liver disease“ (MELD) und nicht durch die Wartezeit festgelegt. MELD ist ein statistisches Modell, das basierend auf dem Serumkreatinin, der Gerinnung und dem Serumbilirubin die 3-Monats-Mortalität eines potenziellen Transplantatempfängers beschreibt. Nicht alle Lebererkrankungen werden in ihrer Schwere durch MELD adäquat gewürdigt. Daher wird zusätzlich ein Regelwerk standardisierter Ausnahmen („standard exceptions“) verwendet, das zuletzt 2008 im Transplantationsgesetz novelliert wurde. Indikationsstellung, Empfängerauswahl und Wartelistenmanagement innerhalb der Transplantationshepatologie haben sich dadurch entscheidend gewandelt.