Erschienen in:
01.09.2003 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Proximale und distale Bizepssehnenruptur
verfasst von:
Dr. A. Klonz, D. Loitz, H. Reilmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 9/2003
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Zusammenfassung
Proximale Bizepssehnenrupturen.
Rupturen der langen Bizepssehne vollziehen sich auf dem Boden degenerativer Veränderungen. Der Kraftverlust für Unterarmbeugung und -supination ist nach konservativer Therapie gering (8–21%), eine operative Therapie ist deshalb lediglich kosmetisch indiziert. Die Sehne kann am Humerusschaft refixiert oder auf den kurzen Bizepskopf aufgenäht werden. So wird der Kraftverlust auf 0–10% vermindert, die Deformität effektiv korrigiert. Wenn nach konservativer Therapie Beschwerden persistieren, sind meist assoziierte subakromiale Pathologien verantwortlich.
Distale Bizepssehnenruptur.
Da der Kraftverlust nach konservativer Therapie ausgeprägt ist (30–40% bei Flexion, >50% bei Supination), besteht eine klare Operationsindikation. Dabei stehen anatomische Refixation oder extraanatomische Fixierung auf dem M. brachialis zur Auswahl. Der Verlust an Beugekraft kann durch die Aufnaht der Sehne auf die tiefere Muskelplatte ohne wesentliches Operationsrisiko minimiert werden. Die aufwändigere anatomische Reinsertion an der Tuberositas radii vermindert zusätzlich den Verlust an Supinationskraft auf 0–25%. Allerdings birgt die Präparation der Tuberositas das Risiko von Komplikationen wie heterotopen Ossifikationen oder Nervenläsionen. Neue minimal invasive Verfahren scheinen das Operationsrisiko zu minimieren.