Erschienen in:
01.10.2004 | Originalien
Das externe Qualitätsmanagement in der klinischen Schwerverletztenversorgung
verfasst von:
PD Dr. S. Ruchholtz, AG Polytrauma der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Durch das Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie wurde ein interklinisches Qualitätsmanagement(QM-)system für die Behandlung schwerverletzter Patienten etabliert. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde die Auswirkung des QM-Systems auf die Versorgungsqualität analysiert.
Seit 1998 erfolgt die jährliche QM-Rückmeldung an die teilnehmenden Kliniken des Traumaregisters. Auf Basis des Datensatzes von 2001 (10997 Patienten) wurden 21 Kliniken analysiert die im Zeitraum von 1999–2001 Daten von >99 Patienten übermittelt haben. Neben einer anonymisierten Erhebung der qualitätsverbessernden Maßnahmen in den Kliniken erfolgte eine Analyse des Behandlungsprozesses auf der Basis definierter Kriterien.
Von 21 Kliniken konnten 20 bezüglich der Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungsqualität untersucht werden. In 17 (85%) Kliniken wurden durchschnittlich 5 (Bereich 1–17) Veränderungen eingeführt. Der größte Anteil der Maßnahmen (74%) betraf die frühe klinische Versorgung (Schockraum). Im Beurteilungszeitraum von 1999/2000/2001 (je 1422/1983/1709 Patienten/Jahrgang) fanden sich in den Kliniken signifikante (p<0,05) Verbesserungen im Sinne einer deutlichen Beschleunigung diagnostischer Maßnahmen (Verkürzung der radiologisch-sonographischen Basisdiagnostik von 38±49 auf 25±34 min), sowie bis zum Beginn der Einleitung relevanter therapeutischer Maßnahmen (Reduktion der Zeit bis Beginn der Notoperation von 56±67 auf 35±25 min bzw. bis zur Aufnahme auf Intensivstation von 162±67 auf 140±82 min). Gleichzeitig war eine signifikante Verkürzung der Beatmungsdauer von 11±14 auf 9±14 Tagen für schwerverletzte Patienten nachzuweisen.
Die kontinuierliche Rückmeldung zur Qualität des Versorgungsprozesses führte in vielen regelmäßig am Traumaregister teilnehmenden Kliniken zur gezielten Einführung von Maßnahmen zur Verbesserung des Behandlungsprozesses. Im Kollektiv dieser Klinken konnte gleichzeitig eine deutliche Beschleunigung des initialen Versorgungsablaufs nachgewiesen werden.