Erschienen in:
01.11.2004 | Originalien
Monteggia-Verletzungen im Erwachsenenalter
Eine kritische Analyse von Verletzungsmuster, Management und Ergebnissen
verfasst von:
Dr. J. Korner, A. Hoffmann, L. Rudig, L. P. Müller, M. Hessmann, H. Lill, C. Josten, P. M. Rommens
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund.
Komplikationen, Revisionseingriffe und unbefriedigende funktionelle Ergebnisse nach operativer Versorgung von Monteggia-Frakturen sind häufig. Zudem existieren kaum Studien, die sich nur mit dem therapeutischen Konzept beim Erwachsenen beschäftigen.
Patienten und Methode.
Im Zeitraum 01/1988 bis 12/2001 wurden 68 erwachsene Patienten mit Monteggia-Frakturen oder -Äquivalenten operativ versorgt. 49 Patienten konnten nach 83 (25–176) Monaten nachuntersucht werden. Beurteilt wurde der Frakturtyp nach der Bado-Klassifikation, das funktionelle Ergebnis nach dem Mayo Elbow Score und das Ausmaß der Arthose in Anlehnung an die Kriterien von Baird u. Jackson.
Ergebnisse.
Das Alter der nachuntersuchten Patienten betrug median 38 Jahre (18–89; 31 männlich, 18 weiblich). Entsprechend der Bado-Klassifizierung lagen folgende Verletzungen vor: 18-mal Typ 1, 22-mal Typ 2, 5-mal Typ 3 und 4-mal Typ 4. Nach operativer Versorgung erreichten 14 Patienten ein „sehr gutes“, 21 ein „gutes“, 9 ein „befriedigendes“ und 5 Patienten ein „schlechtes“ Ergebnis. Bei 9 der 14 Patienten mit „befriedigenden“ oder „schlechten“ Ergebnissen lag eine Typ-2-Verletzung vor. Revisionspflichtige sowie nicht revisionspflichtige Komplikationen traten in jeweils 14 Fällen auf. Schwere arthrotische Veränderungen im Humero- bzw. Radioulnargelenk wurden in 4 Fällen festgestellt.
Schlussfolgerungen.
Monteggia-Frakturen im Erwachsenenalter sind trotz überwiegend guter funktioneller Ergebnisse komplikationsträchtig. Der Patient sollte frühzeitig auf die Gefahr verbleibender funktioneller Defizite sowie notwendiger weiterer Eingriffe hingewiesen werden.