Erschienen in:
01.02.2010 | Originalien
Kyphoplastie bei osteoporotischen Wirbelfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. A. Prokop , F. Löhlein , M. Chmilniecki , J. Volbracht , M. Manner
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Die Kyphoplastie ist seit über 5 Jahren ein Standardverfahren zur Therapie osteoporotischer Frakturen. Die Kosten für das Material sind aber noch sehr hoch. Es sollte geklärt werden, ob eine Schmerzreduktion erreicht werden kann, ohne die Rate an Anschlussfrakturen zu erhöhen und an welcher Stelle Einsparpotenziale bei den Kosten möglich sind.
Vom 15.1.07 bis zum15.1.08 wurden 100 Patienten mit 126 frischen osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mit Kyphoplastie behandelt und bis zu 12 Monate nachuntersucht. Die mittlere Operationszeit betrug 38 min. Asymptomatisch blieben 15 laterale und 2 dorsale Zementaustritte, ein dorsaler Zementaustritt verursachte eine inkomplette Paraparese, die in einer kompletten Remission mündete. Die Patienten waren alle sehr zufrieden und die Schmerzen, bemessen nach der visuellen Analogskala (VAS), konnten von 8,0 prä- auf 2,7 Punkte postoperativ gesenkt werden.
Bei Materialkosten von 3056 Euro wurden zusätzlich Operationskosten von 247 Euro/Fall generiert. Das mittlere Effektivgewicht betrug 2,84. Es konnten im Mittel 7810 Euro Erlös erzielt werden. Abzüglich Material- und Operationskosten verblieben pro Fall 4507 Euro. Über 40% der Erlöse wurden im OP und in Materialkosten investiert.
Im Verlauf eines Jahre kam es trotz medikamentöser Prophylaxe zu 6 Anschlussfrakturen, die ebenfalls erfolgreich kyphoplastiert wurden. Die VAS betrug im Mittel nach 12 Monaten 2,1 Punkte. Die Kyphoplastie führt trotz hoher Materialkosten für die Patienten durch Reduktion der Schmerzen zu einem Gewinn.