Erschienen in:
01.10.2006 | Originalien
Prospektive Erfassung der direkten und indirekten Kosten des idiopathischen Parkinson-Syndroms
verfasst von:
I. Dengler, N. Leukel, T. Meuser, Prof. Dr. W. H. Jost
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine chronisch progrediente, neurodegenerative Erkrankung, welche derzeit nicht geheilt werden kann. Die Erkrankung besteht bei den meisten Patienten über viele Jahre und führt häufig zu schwerer körperlicher Beeinträchtigung. Die Kosten der Therapie sind erheblich und basieren größtenteils auf Schätzungen und retrospektiven Untersuchungen. Um bessere Daten zu erhalten, führten wir eine gesundheitsökonomische Studie über 3 Jahre durch. Bei 117 Patienten (78 männlich, durchschnittlich 67,5 Jahre) der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden wurden prospektiv die direkten und indirekten Kosten erfasst. Die durchschnittlichen Gesamtkosten pro Patient und Monat betrugen 1007,55 €. Davon entfielen 603,33 € auf die direkten Kosten (55,9%), wovon die Medikamentenkosten wiederum den Großteil mit 480,23 € darstellten. Die indirekten Kosten beliefen sich auf 404,22 € pro Patient und Monat, wovon 76% durch den Erwerbsausfall und die Pflegekosten verursacht waren. Die Kosten stiegen mit dem Hoehn-und-Yahr-Stadium und nahmen in den Stadien 4 und 5 wieder ab. Die erhobenen Daten bestätigen, dass das Parkinson-Syndrom erhebliche Kosten sowohl für die Kostenträger, als auch für die gesamte Volkswirtschaft verursacht.