Erschienen in:
01.02.2010 | Übersichten
Impfen und Multiple Sklerose
verfasst von:
Dr. M. Löbermann, A. Winkelmann, E.C. Reisinger, U.K. Zettl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Wie bei anderen chronisch-entzündlichen Erkrankungen sind Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten auch bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) von großer Bedeutung, denn bakterielle und virale Infekte können MS-Schübe auslösen. Berichte über eine mögliche Progression der Erkrankung durch einzelne Impfungen haben zu einer generellen Zurückhaltung vor Schutzimpfungen auf Seiten der betroffenen Patienten und der behandelnden Ärzte geführt. Für die meisten Impfstoffe sind Studien bekannt, die das Risiko bei Patienten mit MS untersucht haben. Einige Impfungen, wie die Gelbfieberimpfung, können bei MS nicht empfohlen werden. Tetanus- oder Hepatitis-B-Impfungen dagegen stellen nach aktuellem Kenntnisstand keinen Risikofaktor für die Entstehung oder Progression einer MS dar. Vor und während einer immunmodulierenden Therapie bei MS-Patienten sollte auf einen ausreichenden Schutz vor impfpräventablen Erkrankungen geachtet werden.
Der vorliegende Beitrag fokussiert einerseits auf die Indikationen und möglichen spezifischen Nebenwirkungen von Impfungen bei MS-Patienten und andererseits auf Probleme, die unter einer immunmodulatorischen Therapie beachtet werden müssen.