Erschienen in:
17.05.2017 | Prostatakarzinom | Leitthema
Hat Active Surveillance beim Prostatakarzinom noch einen Stellenwert?
verfasst von:
Prof. Dr. M. Stöckle
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Langzeitdaten lassen erkennen, dass das mit AS einhergehende onkologische Langzeitrisiko doch höher einzuschätzen ist als bei Einführung des Konzepts angenommen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit mehr als 2 tumorbefallenen Stanzzylindern und mehr noch für Patienten mit Gleason-7a-Tumorherden in der Erstbiopsie, wo das 15-Jahres-Risiko eines inkurablen Tumorprogresses nach Active Surveillance (AS) auf bis zu 60 % berechnet wird. Das Risiko, ein inkurables Krankheitsstadium zu erleben, hängt nicht zuletzt von der weiteren Lebenserwartung ab. Eine hohe weitere Lebenserwartung wird daher möglicherweise Ausschlusskriterium für AS und vergleichbare Konzepte, vorgeschlagen ist beispielsweise eine Grenze von geschätzten 20 Jahren bei reinen Gleason-6-Tumoren und von 15 Jahren bei Vorliegen von Gleason-7a-Tumoren. Darüber hinaus werden in der Zukunft molekulare Risikofaktoren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wichtigen Entscheidungskriterien für oder gegen zuwartende Behandlungsstrategien.