Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
PLIF- und TLIF-Verfahren
Indikation, Technik, Vor- und Nachteile
verfasst von:
Dr. C. Fleege, M. Rickert, M. Rauschmann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die posterioren Fusionsverfahren PLIF („posterior lumbar interbody fusion“) und TLIF („transforaminal lumbar interbody fusion“) sind seit langem etablierte Operationstechniken zur lumbalen interkorporellen Fusion. Sie grenzen sich zu den ALIF- („anterior lumbar interbody fusion“) und XLIF- („extreme lateral interbody fusion“) Verfahren durch ihren Zugangsweg und den damit verbundenen Komplikationen ab.
Fragestellung
Die posterioren Fusionsverfahren (PLIF und TLIF) werden dargestellt und mit anderen Fusionsverfahren auf ihre Vor- und Nachteile verglichen. Weiterhin erfolgt eine Beschreibung der Operationstechnik und ihrer Komplikationen. Anhand aktueller Literatur wird herausgearbeitet, inwieweit die einzelnen Operationstechniken ihren Anwendungsbereich haben.
Material und Methoden
Diese Übersichtsarbeit wurde basierend auf einer selektiven Literaturrecherche in u. a. der Datenbank PubMed zum Thema „posteriore lumbale Fusionsverfahren“ und den langjährigen klinischen Erfahrungen der Autoren erstellt.
Ergebnisse
Durch PLIF- und TLIF-Verfahren werden lumboischialgiforme Beschwerden reduziert, das sagittale Profil der Lendenwirbelsäule wiederhergestellt, eine gute Fusionsrate erzielt und eine langfristige Stabilität erreicht. Vorteile des TLIF-Verfahrens zeigten sich in einer verkürzten Operationszeit, einem geringeren Blutverlust, einem geringeren intraoperativen Risiko für Verletzungen der neuralen Strukturen und einer verkürzten Rekonvaleszenz. Im Vergleich zu der Interposition eines Cages in ALIF-Technik entfällt ein weiterer Operationsschritt mit dem Risiko einer Gefäßverletzung.
Schlussfolgerung
Die PLIF- und TLIF-Verfahren sind annähernd gleichwertige posteriore Fusionsverfahren mit hohen Fusionsraten, einem guten langfristigen klinischen Outcome und geringen Komplikationsrisiken. Einen geringen Vorteil zeigt das TLIF-Verfahren bezüglich einer geringeren Nervenirritationsrate, einer kürzeren Operationszeit und des geringeren Operationsausmaßes. Somit bietet sich bei einseitigen Pathologien das TLIF-Verfahren und bei beidseitigen Kompressionen das PLIF-Verfahren an.