Erschienen in:
01.05.2007 | Übersichten
Angst- und stressbedingte Störungen
Auf dem Weg zu einer neurobiologisch fundierten Psychotherapie
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. med. habil. Gerald Hüther, Ulrich Sachsse
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Am Beispiel Angst- und stressbedingter Störungen wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, wie sich Erkenntnisse aus Neurobiologie und Stressforschung für die psychotherapeutische Praxis nutzen lassen. Zur Herausbildung und Bahnung maladaptiver Strategien der Angst und Stressbewältigung kommt es immer dann, wenn die durch einen Stressor ausgelöste Kaskade von Alarmreaktionen nicht durch die Aktivierung auch langfristig tragfähiger Bewältigungsstrategien angehalten werden kann. Die wichtigsten aus solchen Erfahrungen der Unkontrollierbarkeit psychischer Belastungen resultierenden Störungen (Bindungsstörungen, Vertrauensstörungen, Störungen der kognitiven Affektkontrolle, dissoziative Störungen) werden beschrieben. In Abhängigkeit von der Ebene, auf der es zur Bahnung derartiger maladaptiver Bewältigungsmuster gekommen ist, können optimale psychotherapeutische Interventionen abgeleitet werden, die auf eher kognitive oder emotionale Reorganisationsprozesse abzielen oder primär auf der Beziehungsebene ansetzen.