Erschienen in:
01.08.2006 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Dynamische Konturtonometrie
verfasst von:
Dr. C. Kniestedt, H. E. Kanngiesser
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Die dynamische Konturtonometrie (DCT) ist ein neues Verfahren zur nichtinvasiven und direkten Messung des intraokularen Drucks (IOD), das durch strukturelle Eigenschaften des Auges weniger beeinflusst werden soll. Der IOD wird transkorneal mit einem externen Sensor erfasst. Die Kontur des Tonometerkopfs ist konkav gewölbt und nur leicht flacher als die menschliche Hornhaut. Die Hornhautkontur passt sich der des Druckköpfchens an, und der Sensor im Zentrum des Konturanpassareals misst den Druck auf der anderen Seite der Hornhaut im kräftefreien Bereich. Die DCT scheint laut bisher veröffentlichen Studien im Vergleich zur Applanationstonometrie weniger von den biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut abhängig zu sein. Zusätzlicher Vorteil gegenüber allen anderen Tonometern ist die dynamische Messung über eine gewisse Zeitperiode. Mit der DCT ist es möglich, den diastolischen und den systolischen IOD zu messen und dessen Differenz, die okulare Pulsamplitude, zu bestimmen. Diese ist ein indirekter Hinweis für die choroidale Perfusion und lässt Rückschlüsse auf den Zustand des arteriellen Gefäßsystems und der Herzaktion zu. Sie könnte in der Diagnose und Therapie des Glaukoms eine wichtige Rolle spielen.