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Erschienen in: Die Ophthalmologie 9/2007

01.09.2007 | Leitthema

Botulinumtoxin-Injektionen zur Behandlung von Strabismus

Welche Indikationen haben sich bewährt?

verfasst von: Prof. Dr. T. Krzizok

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 9/2007

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Zusammenfassung

Botulinumtoxin wurde ursprünglich vor etwa 25 Jahren von Alan B. Scott für die reversible Schwächung von Augenmuskeln (Chemodenervation) entwickelt. Die folgenden Anwendungen an Augenmuskeln sind heutzutage im Vergleich zur Therapie durch Augenmuskel-OP, Prismentherapie etc. als sinnvoll anzusehen:
  • präoperative Abklärung möglicher postoperativer Diplopie, wenn dies mittels Prismen, Traktionstest etc. nicht möglich ist.
  • Akute Augenmuskelparesen, bei denen noch keine Augenmuskel-OP durchgeführt werden kann, der Patient aber erheblich durch Diplopie oder massive Kopfzwangshaltungen gestört ist. Hier ist vornehmlich die akute N. VI-Paralyse zu nennen.
  • Gegebenenfalls bei der Abduzensparalyse vor der Durchführung einer Muskeltransposition, um die Kontrakturierung des M. rectus medialis zu vermeiden.
  • Strabismus bei endokriner Orbitopathie in der inflammatorischen Phase.
Andere Anwendungen beim Strabismus sind meistens nachteilig im Vergleich zur Augenmuskeloperation, z. B. bei frühkindlicher Esotropie oder Horizontalabweichungen im Erwachsenenalter. Der Vorteil der Reversibilität von Btx A mit einem Nachlassen der Wirkung nach etwa 3–4 Monaten erfordert auf der anderen Seite in diesen Fällen von konstantem Strabismus ständig Wiederholungsinjektionen.
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Metadaten
Titel
Botulinumtoxin-Injektionen zur Behandlung von Strabismus
Welche Indikationen haben sich bewährt?
verfasst von
Prof. Dr. T. Krzizok
Publikationsdatum
01.09.2007
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 9/2007
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-007-1573-2

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