Erschienen in:
01.12.2010 | Medizin aktuell
Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Augenheilkunde
Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung
verfasst von:
Dr. C. Meltendorf, FEBO, F. Ziemssen, Für die Arbeitsgruppe Nachwuchs der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorgestellten Umfrage war es, die aktuellen Arbeitsbedingungen des ophthalmologischen Nachwuchses darzustellen, um mögliche Defizite aufzuzeigen und so die wissenschaftliche Ausbildung gezielt fördern zu können.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
In der Zeit von Oktober 2008 bis März 2009 wurden im Rahmen einer Online-Befragung 187 Augenärzte aus Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern zu 4 Themenkomplexen befragt.
Ergebnisse
Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 32±4 Jahre. 48% der teilnehmenden Ärzte überschreiten 4- bis 5-mal pro Woche die reguläre Arbeitszeit. Eine Freistellung für Forschungsarbeiten haben 76% der Befragten noch nie erhalten. Dabei haben schon 33% selbstständig Drittmittel eingeworben. Jedoch weisen 26% keine Publikationsleistung auf und 25% haben noch nie einen Vortrag gehalten. Über einen ausreichenden oder vollständigen Zugang zu wissenschaftlichen Zeitschriften verfügen 59%. 45% aller Befragten hätten Bedarf an einem englischsprachigen Übersetzer, haben aber keinen Zugriff darauf. Kongresse werden im Mittel an 6,3 Tagen besucht. Alle Befragten würden sich wieder für das Fach Augenheilkunde entscheiden. 28% würden sich hingegen nicht wieder an der eigenen Klinik bewerben.
Schlussfolgerung
Die Arbeitsbedingungen an Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern für Augenheilkunde sind derzeit nicht geeignet, die ophthalmologische Wissenschaft in Deutschland zu stärken. Neben der Etablierung strukturierter Weiterbildungspläne, welche die Forschungstätigkeit berücksichtigen, muss die Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses deutlich verbessert werden.