Erschienen in:
01.06.2011 | Schwerpunkt
Vom Bewusstseinsverlust zur Synkope
verfasst von:
H.-H. Ebert, C. Walter, Prof. Dr. H. Volkmann
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Synkopen sind die häufigste Ursache eines kurzzeitigen Bewusstseinsverlustes. Die aktuellen Leitlinien der ESC geben eine genaue Positionsbestimmung der Synkopen im Kontext der Bewusstlosigkeiten vor. Das individuelle Synkopenrisiko hängt von vielen Faktoren ab. Wahrscheinlich erleidet fast jede zweite Frau und jeder vierte Mann in seinem Leben mindestens eine Synkope. Die altersabhängige Häufigkeit zeigt einen doppelgipfligen Verlauf um das 15. Lebensjahr und jenseits des 60. Lebensjahres. Nur ein Bruchteil dieser Ereignisse wird letztlich von einem Arzt gesehen, wodurch die epidemiologische Aufarbeitung dieser klinischen Entität erschwert wird.
Die Prognose nach einer Synkope ist streng an das Vorhandensein einer strukturellen Herzerkrankung gebunden, welche an erster Stelle zu diagnostizieren und zu therapieren ist. Gleichzeitig ist unabhängig von der Grunderkrankung im Falle eines hohen Rückfallrisikos das Symptom „Synkope“ adäquat zu therapieren, um erneute Rezidive zu verhindern.
Die Klassifikation der Synkopen wird auf der Basis der pathophysiologischen Ursache einer Synkope vorgenommen. Dabei wird zwischen Reflexsynkopen, orthostatischen Synkopen, arrhythmogen bedingten kardialen Synkopen, mechanisch ausgelösten Synkopen bei strukturellen Herz-Gefäß-Erkrankungen sowie Synkopen bei zerebrovaskulären Erkrankungen unterschieden. In bis zu einem Drittel der Fälle bleibt die Synkopenursache unklar, wobei die meisten ungeklärten Synkopen reflektorischen Ursprungs sein dürften.