Erschienen in:
01.02.2004
Simulatorgestütztes, modulares Human Factors Training in der Anästhesie
Konzept und Ergebnisse des Trainingsmoduls „Kommunikation und Kooperation im Team“
verfasst von:
Dr. M. St.Pierre D.E.A.A., G. Hofinger, C. Buerschaper, M. Grapengeter, H. Harms, G. Breuer, J. Schüttler
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Fragestellung
Human Factors (HF) sind maßgeblich an der Entstehung und der Bewältigung von Zwischenfällen in der Anästhesie beteiligt. Mit einem Simulatortraining können HF-Aspekte des Krisenmanagements trainiert werden. Es wurde ein modulares Trainingskonzept mit psychologischem Intensivbriefing entwickelt. Ziel der Studie war die Frage, ob sich beim Thema „Kommunikation und Kooperation im Team“ das Lernen und die Verhaltensänderungen der Treatmentgruppe (TG) von der Kontrollgruppe (KG) ohne Intensivbriefing unterscheidet.
Methodik
Es bewältigten 34 Assistenzärzte (TG: n=20, KG: n=14) je 1 von 3 Krisenszenarien. Kommunikation und medizinisches Management wurden anhand von Videoaufzeichnungen bewertet. Am Kursende wurden Fragebögen ausgefüllt. Verhaltensänderungen und erinnerte Lerninhalte wurden nach 2 Monaten erfasst.
Ergebnisse
Kommunikationsverhalten und medizinisches Management korrelierten hochsignifikant (r=0,57, p=0,001). Die TG kommunizierte häufiger initiativ (p=0,001) und kam häufiger in Konflikte mit dem Operateur (p=0,06). Nach 2 Monaten berichtete die TG öfter über Verhaltensveränderungen als die KG. Der Trainingsnutzen bestand für die KG im Üben seltener Komplikationen, in der TG in Erkenntnissen zu Kommunikation und Kooperation (p=0,001).
Schlussfolgerungen
Ein Trainingskonzept mit psychologischem Intensivbriefing kann HF-Aspekte nachhaltiger vermitteln als ein „klassisches“ Simulatortraining.